Inklusion geht alle an

6.6.2013, 00:00 Uhr

Das Wort ist sperrig und gibt manchem noch immer Rätsel auf: Inklusion, diesen Begriff setzen viele nach wie vor mit Integration gleich. Selbst Fachleuten fällt es nicht immer leicht, den Unterschied zu erklären. Doch Experten und Betroffene beharren nicht ohne Grund auf dem Fremdwort: Bislang ging es in erster Linie um die Integration Behinderter in vorhandene Strukturen, jetzt sollen Strukturen von Anfang an so gestaltet werden, dass die Teilhabe im Alltag zur Selbstverständlichkeit wird. Eine Teilhabe, die kein Geschenk der Gesunden ist, sondern auf die alle, egal ob mit oder ohne Handicap, einen Anspruch haben.

Wie das Projekt „Inklusiver Tiergarten“ zeigt, profitieren von der Barrierefreiheit nicht nur Behinderte, sondern auch Senioren und Familien mit kleinen Kindern, die ebenfalls besondere Bedürfnisse haben (Bericht Seite 9). „Alle sollen dazugehören.“ Mit diesem Satz hat Zoo-Chef Dag Encke das Prinzip der Inklusion auf den Punkt ge-

bracht.

Eigentlich sollte das eine Selbstverständlichkeit sein. Doch noch sind solche Projekte nötig, um den Blick für die Belange Behinderter zu schärfen. Es wäre schön, wenn die hier entwickelten Konzepte auch anderswo Schule machen und möglichst viele Nachahmer finden. Unfälle, Krankheiten oder Schicksalsschläge können schließlich jeden dazu zwingen, die Perspektive zu wechseln.

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