Integrationsrat: Frauen kamen am besten an

26.03.2010, 00:00 Uhr
Integrationsrat: Frauen kamen am besten an

© Stefan Hippel

Das geht aus dem offiziellen Ergebnis des Urnengangs hervor, das der städtische Wahlleiter Wolf Schäfer gestern bekanntgegeben hat. Von den drei großen Listenverbindungen war »SPD International» mit vier Räten - neben Liberova gehören Radovan Petrovic, Borys Greynshpol und Dimitrios Krikelis dazu - am erfolgreichsten. Die Liste »Russisches Zentrum» stellt drei Mitglieder (Elana Grabel, Elsa Bartle, Vera Davydova), die »Nürnberger Einheit» zwei (Aydin Özcan, Fatih Cakiray). Liberova kündigte an, im Integrationsrat keine fest parteipolitisch orientierte Fraktion zu bilden. »Wir werden uns nach Inhalten ausrichten», sagte sie gegenüber der Lokalredaktion.

Die insgesamt 7509 Wähler - jeder konnte bis zu sechs Kreuzchen machen - haben 39 815 Stimmen vergeben. 225 Stimmzettel waren ungültig, das sind »erstaunlich wenig», meinte Schäfer.

Unter den insgesamt elf im Stadtgebiet verteilten Wahllokalen steuerten den Südpunkt am meisten Wähler an. Dort gingen 1508 Menschen zur Urne, es folgten das Nachbarschaftshaus Gostenhof (1375), die Villa Leon (1200) und das Gemeinschaftshaus Langwasser (793). Die anderen verteilten sich auf die übrigen Orte.

Lange Wartezeiten

Schäfer sprach noch einmal die zum Teil chaotischen Zustände in den Wahllokalen an. Um die Mittagszeit hatten sich mancherorts lange Schlangen gebildet, zum einen, weil die Wahlhelfer dem unerwarteten Andrang nicht gewachsen waren, zum anderen, weil sich Wähler in den Kabinen sehr lange Zeit für ihre Entscheidung ließen. Manche brauchten eine halbe Stunde. Beim nächsten Urnengang in sechs Jahren soll nun die Zahl der Wahllokale verringert, dafür die der Helfer und Kabinen in den gefragten Abstimmungsstätten erhöht werden.

Verärgert waren, so Schäfer, bisweilen auch Wähler, die zwar einen amtlichen Ausweis, nicht aber die erforderlichen Urkunden vorlegten, die bestätigen, dass sie zur Wählergruppe der Eingebürgerten oder der Aussiedler gehörten. Sie durften ihre Kreuzchen nicht machen.

Die Wartezeiten »von bis zu einer Stunde» kritisierte auch der bisherige Ausländerbeirat, der, genauso wie der Aussiedlerbeirat, in dem neuen Gremium aufgeht. »Das nächste Mal muss das besser organisiert werden», erklärte Mario Di Santo, Vorsitzender des Ausländerbeirates. Die niedrige Wahlbeteiligung von nur 7,6 Prozent stimmt Di Santo nachdenklich, er betonte aber: »Die war jetzt immerhin fast doppelt so hoch wie bei der letzten Wahl zum Ausländerbeirat 2003.»

Alle Details zum Wahlergebnis unter www.wahlen.nuernberg.de im Internet.