König oben: Nürnbergs CSU stellt sich für Kommunalwahl auf

Marco Puschner

27.7.2019, 16:25 Uhr
Markus Söder schwört seine CSU bei der Aufstellungsversammlung im Nürnberger Marmorsaal am Gewerbemuseumsplatz ein.

© Athina Tsimplostefanaki, NNZ Markus Söder schwört seine CSU bei der Aufstellungsversammlung im Nürnberger Marmorsaal am Gewerbemuseumsplatz ein.

Auf König, den Listenführer und OB-Kandidaten, folgen demnach Kulturreferentin Julia Lehner sowie die Vize-Stadtratsfraktionschefs Andreas Krieglstein, Kerstin Böhm und Kilian Sendner auf den Rängen zwei bis fünf der Kandidatenliste. Als erstes neues Gesicht belegt die 28-jährige Gymnasiallehrerin Daniela Eichelsdörfer Rang sechs, direkt vor Schulbürgermeister Klemens Gsell, der 2008 selbst einmal (vergeblich) als OB kandidiert hatte.

Die amtierenden Stadträte Helmine Buchsbaum und Thomas Pirner sowie Bezirksrätin Catrin Seel komplettieren das Feld der ersten Zehn. Auf Rang elf folgt Daniel Frank, Stadtvorsitzender der Nachwuchsorganisation Junge Union (JU), den zwölften Platz belegt als prominente Quereinsteigerin Marion Grether, Direktorin des Kommunikationsmuseums. Rang 13 geht an Otto Heimbucher, Stadtrat und Kreisvorsitzender des Bund Naturschutz in Nürnberg.

Erstmals regierte auch bei der CSU diesmal das Reißverschlussverfahren – die 70 Listenplätze wurden daher im Wechsel an Männer und Frauen vergeben. "Das ist ein neuer Schritt, aber er war überfällig", sagte Parteichef Söder. Die derzeitige 22-köpfige Fraktion ist noch klar männlich dominiert, das Verhältnis liegt bei 15:7.

Zwölf der 15 bisher amtierenden Männer wollen auch ab 2020 noch dabei sein – mussten sich aber zum Teil mit Listenplätzen begnügen, die den Wiedereinzug in das Kommunalparlament keineswegs garantieren. Hockey-Olympiasieger Max Müller geht zum Beispiel von Platz 23 aus ins Rennen, der Kinderarzt Wolfram Scheurlen von Rang 25, der selbstständige Handwerksmeister Werner Henning von Rang 27. Ex-Pirat Michael Bengl, der erst während der laufenden Legislaturperiode zur CSU gewechselt war, bekam Platz 29 zugeteilt.

"Ein Spiegel der Gesellschaft"

Allerdings kann der Wähler – anders als zum Beispiel bei der Bundestagswahl, wo er an die Vorgabe der Parteien gebunden ist – die Liste ordentlich durcheinander wirbeln und Kandidaten seines Vertrauens nach oben wählen. Müller etwa verbesserte sich bei der Wahl 2014 auf diese Weise von Platz 18 auf sieben.

Der Bundestagsabgeordnete Michael Frieser, Vorsitzender des CSU-Bezirksverbands Nürnberg-Fürth-Schwabach, räumte ein, dass es nicht leicht gewesen sei, das Tableau zu erstellen – letztlich aber solle eine solche Liste ein "Spiegel der Gesellschaft" sein. Der Vorstand des Bezirksverbands habe die in Kooperation mit der Stadtratsfraktion, den CSU-Arbeitsgemeinschaften und den Kreisverbänden konzipierte Tabelle einstimmig abgesegnet. Auch die zuletzt 131 Delegierten im Marmorsaal der Nürnberger Akademie gaben dem Gesamtpaket schließlich mit großer Mehrheit – 114 Ja-Stimmen, 14 Nein-Stimmen, drei ungültige Stimmen – grünes Licht .

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