Krimi-Schnitzeljagd: Privatdetektive entdecken die Stadt

19.01.2010, 00:00 Uhr
Krimi-Schnitzeljagd: Privatdetektive entdecken die Stadt

© Gerullis

Organisiert wird diese Krimi-Schnitzeljagd von vier Studenten der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. «Man nimmt heutzutage ja das meiste nur noch über die Medien, über das Fernsehen oder das Internet wahr. Wir wollen etwas anbieten, wo man selbst wirklich etwas erleben kann», erzählt der Student Daniel Sekula. Er und seine Kommilitonen Carletta Heinz, Philipp Steiner und Alexander Kamenetsky haben im Rahmen des Gründerwettbewerbes «5-Euro-Business» des Bildungswerkes der bayerischen Wirtschaft die Firma «Cityhunters» ins Leben gerufen. «Wir haben während dieses Wettbewerbes neun Wochen Zeit, ein Unternehmen aufzuziehen. Wir wollen aber die ,Cityhunters‘ auch danach weiterführen und neben unserem Studium am Wochenende solche Schnitzeljagden mit verschiedenen Geschichten anbieten. Nicht nur für Privatpersonen, sondern vor allem auch für Firmen, da solch gemeinsames Ermitteln und Rätseln ungemein zur Bildung einer Gemeinschaft beitragen kann», sagt Carletta Heinz, die Geschäftsführerin der «Cityhunters».

Historiker und Mönche werden zu Informanten

Der Fall, den die Studenten konzipiert haben und den es nun für uns aufzuklären gilt, dreht sich um den Mord an einem Waffenphysiker. Der 39-Jährige wurde tot an der Kaiserburg aufgefunden. Jetzt sind ermittlerischer Spürsinn und genaues Hinsehen gefragt. In der oberen Wörthstraße wartet bereits der Kontaktmann der Polizei und gibt «unter strengster Geheimhaltung» vertrauliche Akten heraus. Die vielen russischen Schriftzeichen im Notizbuch des Opfers führen jedoch in die Irre, die Spur führt letztendlich ins Café des Germanischen Nationalmuseums. Dort wartet bereits der nächste Informant auf uns: Umgeben von altertümlichen Pergamenten und Büchern stellt sich der «Historiker Sekula» vor.

Nach einigen Tipps des hilfsbereiten Historikers und Recherchen in der umfangreichen Waffensammlung des Museums zeichnet sich langsam ab, in welche Richtung der Fall führen wird: In die Welt des Mittelalters und der kirchlichen Orden. Man fühlt sich wie in einem der Romane von Dan Brown, wenn in der St. Katharinenkirche ein vermummter «Mönch» wartet und flüsternd warnt: «Ich kann ihnen nichts sagen, sie haben keine Ahnung, in welche Gefahr sie sich begeben, ein Wunder überhaupt, dass sie noch leben». Auch in der nächsten Kirche, der Frauenkirche am Hauptmarkt, geht dieser Eindruck nicht verloren, denn es gilt – fast wie Audrey Tautou und Tom Hanks im Film «Sakrileg» -, verborgene Symbole in den kirchlichen Wandgemälden zu entdecken.

«Es wird zunehmend spannender und nebenbei lernt man auch noch die Altstadt kennen. Ich wohne in Erlangen und gerade deswegen hat mich diese Kombination aus Spiel und Sightseeing in Nürnberg angesprochen», erzählt die 36-jährige Jana Buhrow. Doch obwohl nun schon viele Informationen gesammelt sind, ein stimmiges Gesamtbild ergeben die einzelnen Indizien noch nicht wirklich. Historiker Sekula steht glücklicherweise per Handy mit Rat und Tat zur Seite und so finden wir schließlich doch zum großen Showdown auf die Kaiserburg. Denn genau wie bei jeder «normalen» Stadtführung ist natürlich auch bei der Krimi-Schnitzeljagd der Besuch der Burg unverzichtbar. In der Dunkelheit der Abendstunden strahlt uns das weiße, kuttenähnliche Gewand des Mönches bereits entgegen, hier findet sich nun die Lösung des rätselhaften Mordes an dem Waffenphysiker – und die ist, wie in jedem guten Kriminalroman, natürlich alles andere als vorhersehbar.

Termine und Anmeldungen im Internet unter www.cityhunters.de

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