Mit Hygiene gegen die Ansteckungsgefahr

14.11.2009, 00:00 Uhr
Mit Hygiene gegen die Ansteckungsgefahr

© Gerullis

Zwei Telefone für Bürgerfragen

Seit Juli hat die Stadt Nürnberg wochentags zwischen 8.30 und 16 Uhr zwei Leitungen für die Anfragen von Bürgern, Institutionen, Ärzten und Apotheken geschaltet. Abends und nachts gibt es eine Notfallnummer für Ärzte und Institutionen.Über zwanzig Ärzte des Gesundheitsamts Nürnberg, sowie weitere Mitarbeiter – Psychologen, Verwaltungsangestellte und Krankenschwestern – teilen sich die Schichten. «Wir informieren und vernetzen, die Patientenbetreuung übernehmen die Niedergelassenen Ärzte», erklärt Renate Geuer-Witt.

Kaum hat die Kinder- und Jugendärztin den Hörer eingehängt, klingelt das Telefon erneut: Eine hochschwangere Mutter mit zwei kleinen Kindern ist besorgt: In der Kindertagesstätte sind einige Fälle der neuen Grippe bekannt geworden. «Keine Panik», beruhigt die erfahrene Ärztin die aufgeregte Frau, klärt auf und gibt wieder Hygienetipps. Eine Impfung empfiehlt sie auch der schwangeren Frau.

Die Unsicherheit in der Bevölkerung ist hoch. Gerade in den vergangen Wochen klingelte das Telefon häufig. Soll man impfen oder nicht? Und wenn ja, mit welchem Impfstoff? Soll man die Kinder in die Schule schicken, wenn dort Fälle von Neuer Grippe bekannt wurden? Wie lange sollen erkrankte Kinder zu Hause bleiben?

Die wichtigsten Fragen und Antworten haben die Gesundheitsamt-Mitarbeiter auf ihrer Internetseite zusammengefasst. Hier gibt es auch täglich die aktuellen Zahlen gemeldeter Fälle. «Die Dunkelziffer ist aber rund zehnmal so hoch», sagt Renate Geuer-Witt. Viele Erkrankte würden gar nicht zum Arzt gehen und Labortests würden auch nur noch in wenigen Fällen gemacht. Todesfälle gab es in Nürnberg zum Glück noch nicht. «Die Krankheit verläuft in der Regel recht mild», so ihre Erfahrung.

Renate Geuer-Witt ist Expertin für Entwicklungsauffälligkeiten und Behinderungen bei Kindern und musste sich für die Aufgabe am Grippetelefon schlau machen. «Wir wurden ins kalte Wasser geworfen», sagt sie und erzählt, dass sie so einen Pandemie-Einsatz in ihrer langjährigen Tätigkeit noch nicht erlebt hat. In Besprechungen und über Intra- und Internet tauschen sich die Gesundheitsamt-Mitarbeiter ständig aus und informieren sich. Für Bürger sehr hilfreich hält sie die Seite «Wir gegen Viren» des Robert-Koch-Institus.

www.gesundheit.nuernberg.de

www.wir-gegen-viren.de

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