Provisorien als Ausweg?

Mobilitätsbeschluss-Verzögerungen in Nürnberg: Die Klimakrise duldet keinen Aufschub

Max Söllner

Volontär in der Redaktion Nürnberg

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30.9.2021, 19:55 Uhr
Immer wieder wird in Nürnberg für Klimaschutz und eine Verkehrswende demonstriert - hier im Mai 2021 anlässlich des "Radentscheids".

© Stefan Hippel Immer wieder wird in Nürnberg für Klimaschutz und eine Verkehrswende demonstriert - hier im Mai 2021 anlässlich des "Radentscheids".

Das goldene Jahrzehnt der Nürnberger Stadtfinanzen ist also vorbei. Schade, dass es ausgerechnet in diesem versäumt wurde, den Klimaschutz auf kommunaler Ebene angemessen anzugehen. Genauso wie in all den Jahren zuvor, seitdem dieses klitzekleine Problemchen mit dem Klima eben bekannt ist. Rückblickend lässt sich sagen: Die Klimakrise als existenzielle Bedrohung der Menschheit wurde entweder nicht verstanden oder aber gedanklich verschoben auf die unbestimmte Zukunft.

Weitere Verzögerungen wären unwirtschaftlich

Zwar wird das mit dem Verstehen langsam besser, leider aber nicht der kommunale Haushalt. Im Gegenteil: All die großen klimarelevanten Projekte, vom Mobilitätsbeschluss bis hin zum 365-Euro-Ticket, stehen zunehmend auf finanziell wackeligen Beinen. Dabei duldet die Klimakrise kein Aufschieben mehr. Jede Verzögerung, und sei es nur um Monate oder wenige Jahre, wird uns noch teuer zu stehen kommen. Sie verbietet sich deshalb allein schon aus wirtschaftlichen Gründen.

Was aber tun, wenn wirklich alle Spielräume erschöpft sind? Die Stadt könnte ihre Straßen zunächst provisorisch umbauen, etwa mittels Pop-up-Radwegen. So ließe sich die Verkehrswende günstiger, aber trotzdem schnell vorantreiben. Für die Fürther Straße zum Beispiel gibt es bereits Pläne dazu. Sie müssten nur umgesetzt werden.

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