,Muttertag ohne Blumen geht nicht‘
14.05.2007, 00:00 Uhr
Aber zum Glück für alle Blumenhändler und Mamas gibt es doch noch viele Söhne und Töchter wie Lloyd Pfeiff und seine Freundin Katja Rußwurm, die überzeugt sind: «Muttertag ohne Blumen - das geht gar nicht!» Im Trend-Blumenladen Hiller ließ sich der 22-Jährige gestern früh einen Strauß mit roten und lilafarbenen Blumen einpacken, mittendrin steckt eine Orchidee. «Es gibt zwar keine typische Muttertagsblume, aber viele Kunden mögen besonders gern Orchideen, oft mit Pfingstrosen kombiniert», sagt Floristin Luis Heinrich, die mit ihren Kollegen in der Nacht vor Muttertag bis 1 Uhr schuftete, um alle bestellten Sträuße fertig zu bekommen.
Kundin Katja Rußwurm schenkt ihrer Mutter aber nicht nur Blumen - sie legt mehr auf den Muttertags-Gabentisch. Mit Blick auf den 13.Mai hat sie in den vergangenen Wochen Parfum, eine Halskette und Ballerinas besorgt. «Ich habe in meinem Leben so viel von meiner Mutter bekommen, das muss man irgendwann zurückgeben», lautet ihr Motto für den Muttertag.
«Das sollst du doch nicht»: Welches Kind kennt diesen Satz nicht. Gesprochen von Müttern, wenn sie an ihrem Festtag Blumen oder andere Kleinigkeiten geschenkt bekommen. «Aber wenn ich nichts dabei habe, ist meiner Mutter die Enttäuschung anzusehen», ist die Erfahrung von Fatma Kirca. Damit es nicht dazu kommt, kaufte sie gestern im Holland Blumen Center in der U-Bahn-Passage im Hauptbahnhof einen üppigen, orange-lilafarbenen Strauß. Für eine Mama, die ihre «Ansprechpartnerin Nummer eins» sei. «Sie weiß alles von mir», sagt die angehende Fremdsprachenkorrespondentin und meint das rundum positiv.
Im Holland Blumen Center, das mit besonders günstigen Preisen wirbt und wo Blumen gern in Zellophanpapier verkauft werden, war gestern die Hölle los. Die Schlange der Söhne und Töchter, die kurz vor dem Besuch daheim noch ein Gebinde oder eine Topfblume besorgen wollten, nahm schier kein Ende. Holger Mergans ist erst vor einer Dreiviertelstunde mit dem Flieger vom Türkei-Urlaub zurückgekommen, da ist es praktisch für ihn, im Hauptbahnhof noch eben Blumen zu besorgen. Die habe die Mama aber auch wirklich gern und wahrlich verdient, «schließlich hat sie mich unter Schmerzen geboren», lacht der 25-Jährige.
Von so viel gewinnbringender Mutterliebe konnte gestern Siegfried Poloczek am Lorenzer Blumenständla nur träumen. «Bei uns lief das Geschäft aber am Samstag», versichert er. Am Muttertag selber hatte der Blumenstand gestern zum ersten Mal geöffnet, «das ist ein Probelauf», sagt der Verkäufer und wartet darauf, dass die Messe in der Lorenzkirche vorbei ist. Einige Kirchgänger haben nämlich versprochen, anschließend bei ihm ein Last minute-Präsent für die Mama einzukaufen.
Im Floris Blumenladen unweit der Mauthalle ging es gestern Vormittag beschaulich zu, «wir haben eben mehr Geschäftsleute als Kunden, und die waren am Samstag schon da», sagt Floristin Florissa Mader. Doch so üpppig wie früher würden die Mamas heutzutage eh nicht mehr beschenkt, meint sie. «Die Leute sparen auch am Muttertag.» Der Trend gehe zum preisgünstigen Selberschneiden.
Die Polizisten Patricia Spiegel und Alex Rastätter springen kurz bei Florissa Mader im Laden rein, um für einen Kollegen Blumen abzuholen. «Er hat bis 13 Uhr Innendienst und kann den Strauß für seine Mutter deshalb nicht selber holen», erzählen die Beamten. Alex Raststätter muss für die eigene Mutter auch noch etwas besorgen, «aber auf keinen Fall rote Rosen», sagt er. Denn die bleiben seiner Freundin vorbehalten.