N-Ergie setzt auf Elektroautos

23.07.2013, 10:55 Uhr
N-Ergie setzt auf Elektroautos

© Mark Johnston

Melanie Söllch, Pressesprecherin der N-Ergie, betont freilich, dass das Unternehmen hiermit keineswegs Neuland betrete: „Wir sind schon seit 2009 sehr aktiv in dem Bereich.“ Das Projekt „e-Nue“ sei aber auch wegen der Kooperation mit dem Lehrstuhl für Rechnernetze und Kommunikationssysteme der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg sehr interessant.

18 Mitarbeiter der N-Ergie, die laut Söllch zum Beispiel im Vertrieb oder auch in der Öffentlichkeitsabteilung tätig und daher viel unterwegs sind, nutzen die fünf Autos privat wie geschäftlich.

„Wir werden dann Daten über den Kraftstoffverbrauch, den Ladestand der Batterien und die Energieflüsse im Auto erheben“, so Reinhard German, Informatik-Professor an der Erlanger Uni. Aus den Ergebnissen könne man hochrechnen, welche technischen und wirtschaftlichen Konsequenzen es hätte, wenn ein Unternehmen seine ganze Fahrzeugflotte auf Elektromobilität umstellen würde.

Die Audi-Fahrzeuge sind weitgehend geräuschlos unterwegs – das ist angenehm für die Ohren, doch könne dies natürlich für Passanten auch gefährlich sein, wie Kritiker der E-Autos immer wieder betonen. „Fahrräder hört man auch nicht“, kontert Petr Izakovic von der Audi-AG, der es auch für wenig sinnvoll hält, die Autos mit künstlichen Geräuschen auszustatten. Solche Sounds könne der Fußgänger schwerlich zuordnen.

Izakovic glaubt, dass dies einfach eine Gewöhnungssache ist. Je mehr E-Autos geräuscharm durch die Straßen kurven, desto mehr würden sich die anderen Verkehrsteilnehmer darauf einstellen. Die Fahrer, die an dem Projekt „e-Nue“ teilnehmen, erhalten aber eine spezielle Schulung, in der auch auf die geschilderte Problematik eingegangen wird.

In einer zweiten Welle wird Audi im kommenden Jahr weitere fünf, technisch im Vergleich zur ersten Runde weiterentwickelte Autos zur Verfügung stellen. Allerdings ist noch nicht entschieden, wer dann anstelle der N-Ergie die Autos testen wird, es sollen aber Unternehmen aus der Region sein. Die wissenschaftliche Begleitung übernimmt auch dann wieder der Lehrstuhl für Rechnernetze der Erlanger Universität.

Das Projekt „e-Nue“ ist eine von rund 50 Initiativen mit einem Projektvolumen von insgesamt 140 Millionen Euro, die vom „Schaufenster Bayern-Sachsen Elektromobilität verbindet“ koordiniert werden. Dieses von der Bundesregierung und den beiden genannten Bundesländern geförderte Einrichtung soll dazu beitragen, die Zahl der E-Autos auf Deutschlands Straßen zu erhöhen.

Die Bundesregierung hält am Ziel fest, dass bis 2020 eine Million solcher Fahrzeuge zugelassen sein sollen. Derzeit sind rund 7100 Elektroautos und knapp 65.000 Hybrid-Fahrzeuge mit Elektro- und Kraftstoffmotor in Deutschland unterwegs.
 

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