Er brach beim Arzt zusammen
Zuvor wurde er am Hauptbahnhof attackiert: Polizist stirbt nach Einsatz in Nürnberg
22.3.2024, 16:38 UhrEs war eine Routinekontrolle, die plötzlich eskalierte: Bereits in der Nacht zum Donnerstag geriet ein Bundespolizist gegen 4. 20 Uhr im Nürnberger Hauptbahnhof in eine gewalttätige Auseinandersetzung mit einem Mann. Der aggressive Täter griff den 30 Jahre alten Beamten in der Nähe einer Toilette an, malträtierte ihn mit Schlägen und traf ihn im Bereich des Oberkörpers und Kopfes, wie die Polizei mitteilt. Die Verletzungen, erklärt ein Sprecher, seien aber nicht so schwer gewesen, dass sich der Mann sofort in ärztliche Behandlung begeben wollte.
Erst am Donnerstagvormittag ging der Bundespolizist zu einem Arzt, wo er zusammenbrach und wenig später starb. Zunächst spekulieren zahlreiche Medien, allen voran die "Bild"-Zeitung, über einen kausalen Zusammenhang zwischen den Faustschlägen und dem Tod des Mannes. Nun widerspricht das zuständige Präsidium Mittelfranken aber klar: Der Mann erlag nicht den Verletzungen, sondern starb aufgrund einer "medizinischen Ursache". Konkreter wurde ein Polizeisprecher am Freitagnachmittag aber nicht.
Ermittlungen gegen den Täter - und wegen der Todesursache
In einer Pressemitteilung wird das Präsidium Mittelfranken deutlich: "Das vorläufige Obduktionsergebnis ergab, dass zwischen dem Angriff und dem Tod des Polizeibeamten kein Zusammenhang besteht." Dennoch ermittelt die Nürnberger Kripo derzeit in enger Abstimmung mit der Bundespolizei und der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth. Auch deshalb wurde der 30-Jährige am Freitag obduziert. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen - unter anderem auch gegen den Täter, der den Bundespolizisten schlug. "Wir haben noch keine Klarheit zu dem Delikt", erklärte ein Sprecher. Der 39-Jährige befindet sich aber auf freiem Fuß.
Der Nürnberger Hauptbahnhof gilt als einer der gefährlichsten in ganz Deutschland, fast nirgendwo ist die Zahl der Gewaltdelikte derart hoch wie an Frankens Verkehrsknotenpunkt. Seit Freitagmorgen gilt er als strikte Waffenverbotszone. An diesem Wochenende gilt eine Allgemeinverfügung, die das Mitführen von gefährlichen Werkzeugen, Schusswaffen, Schreckschusswaffen sowie Stichwaffen strikt untersagt - allerdings nur als Test. Bereits im vergangenen Jahr erhoben die Behörden so Zahlen, wie viele solcher Gegenstände im Umlauf sind. Stadt und Polizei sind seit Jahren bestrebt, den Hauptbahnhof sicherer zu machen.
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