Wie vor zehn Jahren
Nach flapsigem Spruch gegen Mach1: Auch FCN-Kicker schlägt versöhnliche Töne an
20.10.2023, 06:00 UhrJahrelang hat er für den FCN gespielt, zwischenzeitlich ist er dann deutscher U16-Nationalspieler gewesen, obendrein ist er Influencer. Niklas-Wilson "Willy" Sommer hat im September seinen Vertrag bei dem 1. FC Nürnberg unterschrieben. Fußballer- und Influencer Karriere scheint er gut unter einen Hut zu bekommen, im März dieses Jahres eröffnete Sommer den ersten Nürnberger Store seiner Modemarke "ére studios". Fans hat der 25-Jährige viele, mehr als drei Millionen Follower auf diversen Plattformen. Das hat sich auch bei der Eröffnung gezeigt. Schnell war die Breite Gasse an der Stelle bis auf den Anschlag einst gefüllt, am Abend musste sogar die Polizei vorbeikommen, um ein wenig für Ordnung zu sorgen. Das Interesse an "Willy" war auch hier einmal mehr groß.
Im neuen Stream gehts um Nürnberger Kult Disco
In seinem neusten Stream schaut sich der Fußballer ein Video von sich selber beim FCN an, in dem er auf Fragen antworten soll. Bei der Frage Feiern gehen, oder streamen, schweift Sommer dann ein wenig ab. Der Nürnberger Club Mach1, der sich zentral in der Innenstadt befindet, könnte einiges besser machen, findet er.
"Mach1 ist eigentlich son cooler Club(...)", sagt Sommer in dem Video ganz aufgeregt, das Thema steht ihm wohl nahe und er hat einiges zu sagen. Der Club an sich soll seiner Meinung nach eigentlich nicht schlecht sein, die Location demnach ebenfalls sehr gut. Jedoch findet der Fußballer, dass sich dort schnell etwas ändern sollte. Nur cool sein, reicht allem Anschein nach nicht mehr. "Da sind nur schlechte DJs", beschwert er sich. Im Laufe seiner Rede spricht er dann den Disco-Besitzer an und appelliert an seine Zuschauer: "Schickt das ans Mach1". Der Gedanke, den der Influencer vermitteln will, ist wohl folgender: Der Besitzer hat Möglichkeiten, den Club etwas zu erneuern, modernisieren, etwas Besonderes hereinbringen. Und vor allem bittet er, nicht jedes Wochenende denselben DJ an das Mischpult zu stellen, und zwar einen, der "abgeht und weiß, was er da mischt". Während er einen Song, der jedes Wochenende im Club laufen soll, kritisiert, schreibt ein Zuschauer anscheinend etwas über das Publikum, welches die gespielten Songs feiert. Auch darauf hat der Fußballer eine Antwort: "Bruder, das Publikum ist aber nicht das Publikum, was cool ist."
Der Tenor der Rede hier: Der Club habe sich seit zehn Jahren quasi nicht verändert - und das wird langweilig. Wie als hätte man nur einen einzigen Film und müsste ihn immer wieder anschauen, zieht er den Vergleich.
Letztendlich zeigt der Influencer aber auch Verständnis, wenn es nach ihm gehen würde, würde er aber dennoch gerne einiges ändern: "Bring etwas Neuzeit rein. Man kann nicht das Rad neu erfinden, um Gottes Willen, das geht nicht. Aber probier in gewissen Punkten vielleicht das Erscheinungsbild zu wecken".
Im Großen und Ganzen wünscht sich der Influencer also eigentlich nur für das Erscheinungsbild seiner Stadt, dass der Club wieder in Schwung kommt und weiterhin ein Kult-Platz bleibt.
Statement
Mittlerweile hat sich die Agentur des Influencers ebenfalls zu Wort gemeldet. Als "Nürnberger Junge" wisse der Influencer genau um den Kultstatus der Disko. Er "schätzt diesen (Mach1-Club Anm.d.Red.) sehr", erklärt ein Sprecher von Teamgeist Sportmanagement GmbH gegenüber "nordbayern.de" nochmals. Es habe sich lediglich um einen "lockeren Spruch" in einem Stream gehandelt, "ohne zu große Wertung." Auch das Mach1 schlug längst versöhnliche Töne an - alle Informationen dazu haben wir hier noch einmal für Sie zusammengefasst:
Erfolge im Fußball
Die ersten Einsätze des Social-Media-Stars hatten Skeptiker unter den Club-Fans noch kritisch beäugt. Die paar Minuten in Burghausen und Sommers Startelf-Debüt in Schweinfurt waren auch nicht dazu geeignet, eine Willymania rund um den Valznerweiher auszulösen. Zumindest nicht in fußballerischer Hinsicht. Beim 2:2 gegen Bayreuth wurde die (zumal für die Regionalliga) große Qualität des Internet-Stars jedoch deutlich. Das 1:0 durch Eliot Muteba etwa bereitete Sommer im herbstlichen Nürnberg fabelhaft vor.
Außerdem möchte der 25-Jährige offenbar bei dem Afrika-Cup im Januar 2024 für die angolanische Nationalmannschaft spielen, wie er erst kürzlich gegenüber "bild.de" erklärte.
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