Notschlafstelle Tucherbräu platzt aus allen Nähten
7.2.2014, 06:00 UhrSozialamtsleiter Dieter Maly berichtete gestern im Sozialausschuss des Stadtrats, dass etwa die städtische Notschlafstelle an der Großweidenmühlstraße schon wieder an den Grenzen ihrer Kapazitäten angelangt sei.
„Wir hatten drei Wochen lang eine Entlastung, aber die ist verpufft“, sagte Maly. Bevor das Tucherbräu als Ersatz-Notschlafstelle am 19. Dezember seinen Betrieb startete, so Maly, habe die Stadt an der Großweidenmühlstraße oft 35 bis 40 Leute pro Nacht aufnehmen müssen – obwohl die Einrichtung nur für 24 Personen ausgelegt ist.
Ab dem 19. Dezember konnten sich die Mitarbeiter dort dann an die Zahl 24 halten; wenn die Plätze belegt waren, wurden die eine Schlafstätte suchenden Menschen mit einem Übernachtungsschein in Richtung Tucherbräu geschickt. Caritas und Heilsarmee hielten es genauso, wenn ihre Einrichtungen voll waren.
Doch auch im Tucherbräu sind die Plätze mittlerweile fast jede Nacht allesamt belegt. Im Dezember nutzten im Schnitt 12,3 Bürger die Einrichtung, im Januar schon 22,1. „In der dritten Januarwoche mussten zusätzliche Betten herangeschafft werden.“ So könne das Tucherbräu nun 30 statt zuvor 24 Personen aufnehmen. Und auch an der Großweidenmühlstraße müssen pro Nacht schon wieder 30 bis 35 Personen untergebracht werden.
Eine Entlastung erhofft sich Maly von der neuen Notschlafstelle der Heilsarmee, die Ende März mit 30 Plätzen in Betrieb gehen soll. Das Tucherbräu macht dann zunächst dicht. Falls aber die dann vier Einrichtungen nicht ausreichen sollten, kommt es als Ersatzquartier abermals infrage. Maly lieferte auch weitere Zahlen über die Nutzung des Tucherbräus: Demnach fanden dort zwischen 19. Dezember und 31. Januar 200 Menschen (162 Migranten, 38 Deutsche) eine Bleibe, es gab insgesamt 844 Übernachtungen.
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