Nürnberg for Future baut Klimacamp am Rathaus auf
3.9.2020, 13:02 UhrDie ersten Stadtführungen ziehen vorbei, Touristen mit Audioguides mustern neugierig das bunte Treiben am Sebalder Platz, mitten in der Nürnberger Altstadt. Stehen bleiben sie nicht - aber das dürfte sich wenn es nach den Initiatoren des Klimacamps geht bald ändern.
Mit Anwohnern und Passanten ins Gespräch kommen wollen die Aktivisten des Bündnisses Nürnberg for Future, die in unmittelbarer Nähe zum Nürnberger Rathaus ihr Klimacamp aufgebaut haben.
Klima-Mahnwache bis November
Mit ihrer Mahnwache wollen sie darauf aufmerksam machen, dass auch auf lokaler Ebene in Sachen Klimaschutz dringender Handlungsbedarf besteht. Zentrale Ziele seien unter anderem der Stop des Frankenschnellweg-Ausbaus, eine autofreie Innenstadt, eine Verbesserung des Radwegenetzes und Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs, erklärt Anna Klose, Pressesprecherin von Fridays for Future Nürnberg.
Der lokale Ableger der weltweiten Klimabewegung ist es auch, der das Camp am Sebalder Platz offiziell beim Ordnungsamt angemeldet hat. Mit dabei sind beim Bündnis Nürnberg for Future jedoch noch zahlreiche andere Organisationen wie der Verein Bluepingu, Greenpeace und Extinction Rebellion. "Es sind sehr unterschiedliche Akteure beteiligt und wir mussten uns auf eine Form einigen, mit der wir möglichst viele Leute ansprechen können", sagt Roland Mietke von Bluepingu.
Das soll auch mit einem Begleitprogramm funktionieren, das aus Vorträgen, Diskussionsrunden, Filmvorführungen und Workshops besteht.
"Bleiben so lange es geht"
Während der Aufbau am Donnerstag lief, Sofas aus Transportern geladen, Transparente aufgehangen und Pavillons aufgestellt wurden, schien die Sonne auf den Sebalder Platz. Noch ist es warm und angenehm in Nürnberg - aber was, wenn es in den nächsten Wochen richtig kalt wird oder tagelang durchregnet?
"Mit genügend Regenjacken bekommen wir das schon hin", sagt Anna Klose von Fridays for Future Nürnberg. Angemeldet ist die Klima-Mahnwache bis zum 6. November. "Aber wir wollen auf jeden Fall bleiben, so lange es geht", erklärt sie - und vor allem so lange wie nötig, bis sich etwas verändere. "Aber ich fürchte da wird der Winter schneller sein als die politische Entscheidungsfindung."
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