Nürnberger Schule setzt auf riesige Touchscreens

10.11.2017, 05:58 Uhr
Nürnberger Schule setzt auf riesige Touchscreens

© Roland Fengler

Heute drücken die Lehrer die Schulbank. Unterrichtsthema: Wie bedient man ein Gerät namens Galneoscreen? Keiner kann das wohl besser erklären als Uwe Wende, der die Technik entwickelt hat. Seine Firma hat ihren Sitz in Eckental und beschäftigt sich seit 18 Jahren mit interaktiven Tafeln. Die Erfahrung hat ihm gezeigt: die klassischen Whiteboards sind viel zu aufwändig in der Anwendung. Der Ansatz sei sensationell, fügt Wende hinzu. "Aber es dauert einfach zu lange bis die Technik läuft. Sie ist umständlich und anfällig. Unser Ansatz war, ein eigenes Produkt zu entwickeln, das nicht nur Technikaffine anspricht." Seit vier Jahren ist der Galneoscreen auf dem Markt. Sämtliche Grund- und Mittelschulen in Erding sind bereits mit der Entwicklung aus Eckental ausgestattet.

In der reformpädagogischen Adolf-Reichwein-Realschule sind es erst einmal zwei Räume, in denen die neuen Tafeln zum Einsatz kommen. Schulleiterin Ruth Johnke ist begeistert. "Die klassischen Whiteboards haben uns nicht so überzeugt. Sie passen nicht zu unserer Art zu arbeiten." Der Unterricht mit Whiteboards sei zu sehr lehrerzentriert.

Hotspot direkt im Gerät

Mit den Galneoscreens fällt das Hantieren mit einem Beamer weg, das umständliche Einstellen des Bildes ebenfalls, der Wlan-Hotspot ist direkt im Gerät eingebaut. "Die Technik funktioniert wie ein Tablet oder ein Smartphone, nur dass der Bildschirm sehr groß ist", sagt Uwe Wende.

Ganz wichtig sei, betont Uwe Wende, dass die Lehrer mit der Technik klar kommen. "Aus den Schulen in Erding bekommen wir sehr positive Rückmeldungen." Ob mit dem Finger getippt oder dem Stift geschrieben wird, ist dem modernen Tafelsystem egal. Schier endlos viele Funktionen bietet es seinen Nutzern. Und soll es mal ohne Technik gehen, dann gibt es rechts und links die beiden Flügel, die ganz klassisch beschrieben werden können. Werden sie eingeklappt, schützen sie außerdem den Bildschirm.

Nick, Hendrik und Nepomuk, alle drei in der neunten Klasse, gehören dem Medienentwicklungsteam ihrer Schule an. Die Neuanschaffung gefällt ihnen gut. "Sie ist sehr praktisch", sagt Hendrik. "Zum Beispiel für Powerpoint-Präsentationen in Mathe."

In einem Punkt schränkt Firmeneigentümer Wende allerdings die Fähigkeiten seines Produkts ein: "Schreiben lernt man damit nicht. Es ist alles PC-Technik." Der Preis für einen Galneoscreen liegt nach Wendes Angaben bei knapp 10.000 Euro. Je mehr Geräte bestellt werden, desto günstiger sind sie. Außerdem können sie auch geleast werden.

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