Ostereier im Backofen: Kuriose Verstecke zum Fest

30.03.2013, 11:48 Uhr
Ostereier im Backofen: Kuriose Verstecke zum Fest

© Daut

Erst muss man fleißig sein, dann gibt es die Belohnung. Der achtjährige Leonard erzählt: „Mit dem Opa baue ich jedes Jahr ein Osternest: Wir biegen Haselnussruten zurecht und flechten das Ganze zusammen. Dann geben wir noch Moos hinein.“ Das Nestchen wird in den Garten gelegt – dann sei auch der Osterhase nicht mehr weit, meint Leonard. Seine Mutter Gabi Z. ergänzt: „Unser Garten ist sehr groß, da dauert die Suche schon etwas länger.“

Gute Planung ist alles, das weiß auch Christiane Alberternst. Die FDP-Stadträtin und ihr Mann wollen möglichst vermeiden, dass deren achtjährige Tochter ihnen bei den Ostervorbereitungen auf die Schliche kommt. Im vergangenen Jahr verbrachte die Familie die Feiertage in einem Ferienhaus am Comer See: Am Abend vor Ostersonntag schlichen die Eltern mit ihren Taschenlampen hinaus in den Garten und versteckten dort die Schokoladeneier. „Wir geben uns schon Mühe, damit die Suche für unsere Tochter nicht zu einfach ist“, betont Christiane Alberternst. Und bekennt: „Ja, auch uns Eltern macht das ziemlich viel Spaß.“

Süßigkeiten im Schnee

Schnee, Berge, Skifahren: In einer kleinen Hütte in Österreich verbringt Daniela Hüttinger, Geschäftsführerin des Hotels „Drei Raben“ in der Königstraße, mit ihrer Familie die Feiertage. Und wo werden die Eier gesucht? „Im Schnee“, antwortet die Nürnbergerin und lacht.

Ihr Sohn Lucius, neun Jahre alt, geht auch dieses Jahr wieder vor das Haus und verbuddelt Süßigkeiten im Schnee: Seine sechs Jahre alten Schwestern, die Zwillinge Claire und Frida, machen sich dann ans Ausgraben. Keine einfache Angelegenheit, wie Daniela Hüttinger meint: „Mein Sohn ist da knallhart. Im vergangenen Jahr hat er es so schwer gemacht, dass wir noch Tage später, als der Schnee etwas geschmolzen war, Eier entdeckt haben.“ Eine langwierige Suche.

Dieses Problem kennen der zwölfjährige Philipp und seine kleine Schwester Emily Seibold nicht. Im Gegenteil: „Die Verstecke bei uns waren schon immer leicht zu finden. Das stört mich eigentlich nicht, dann hat man die Eier umso schneller“, sagt der große Bruder. Und, wer bringt die Eier? „Na, der Osterhase! Aber eigentlich ist es der Papa...“, verrät die achtjährige Emily – und wirft einen Blick Richtung Mama Silke Seibold, die laut lachen muss.

Eine Premiere feiert in diesem Jahr die 16-jährige Sarah Hofmann: „Ich bin zu alt zum Suchen, ich verstecke selbst die Eier.“ Sie spielt Osterhase für den 19 Monate alten Lukas, den Sohn ihres Halbbruders. Schokoeier wird Lukas aber nicht bekommen, wie dessen Mutter Nadja Stilp betont: „Es gibt für ihn Kleinigkeiten wie Bücher!“ Die Familie will mit Lukas im Garten auf die Suche gehen. Sarah sagt: „Ich werde es ihm nicht zu schwer machen.“

Wo ist das perfekte Versteck?

Das perfekte Versteck ist nicht immer leicht zu finden. Das meint zumindest Stefanie Krammel, die seit Jahren Kleinigkeiten für ihre Nichte versteckt. „Eine gute Idee war eigentlich, das Schokoei in den Backofen zu legen: Ich habe nur das Licht angemacht, die Temperatur war aus. Meine Nichte stand vor dem Backofen und ist weitergegangen — sie hat den Hinweis mit dem Licht nicht kapiert“, erinnert sich die 28-Jährige. Nicht empfehlenswert sei es zudem, die Eier hoch oben im Bücherregal oder im Wohnzimmerschrank zu deponieren: „Meine Nichte hat sich einen Stuhl geschnappt, nach den Süßigkeiten gelangt — und eine Vase heruntergeschmissen. Zum Glück war die Vase nicht teuer.“

Übrigens: Nicht nur die Kleinsten haben ihren Spaß am Suchen. Dies weiß Oberbürgermeister Ulrich Maly nur zu gut. Tochter und Sohn sind zwar schon erwachsen, doch im Hause Maly hält man an der beliebten Tradition fest: „Als kleine Reminiszenz an die (tatsächlich) vergangene Kindheit verstecken wir schon noch kleine Osternester.“ Und auch der SPD-Politiker hat seinen Spaß an der Sache: „Meistens mache das ich und wenn schon, dann richtig schwer.“

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