Prostata-OP: Klinikum Fürth und Klinikum Nürnberg-Nord top

23.1.2016, 14:06 Uhr
Prostata-OP: Klinikum Fürth und Klinikum Nürnberg-Nord top

© Rudi Ott, Klinikum Nürnberg

Prostata-OP: Klinikum Fürth und Klinikum Nürnberg-Nord top

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Ein vergleichbares Forschungsprojekt, das Leistungen von Krankenhäusern regional und allgemein verständlich bekannt macht, ist in Deutschland nach Angaben von Experten in jüngerer Zeit nicht unternommen worden.

Die vierte Folge befasst sich mit zwei häufigen Operationen in der Urologie. Zum einen werden Eingriffe bei einer gutartig vergrößerten Prostata betrachtet. Die Prostata, eines der inneren Geschlechtsorgane des Mannes, wächst mit zunehmendem Lebensalter. Drückt dieses Gewebe auf Blase und Harnröhre, hat das lästige Folgen: vermehrter Harndrang oder das Gefühl, dass man die Blase nur langsam und unvollständig entleeren kann. Bei den über 50-Jährigen hat jeder fünfte Mann solche Probleme; im hohen Lebensalter geht es der Mehrheit so. Helfen Medikamente nicht mehr oder leidet man an gefährlichen Komplikationen, kann eine operative Abhobelung der Prostata die Lösung sein.

Ranking der Kliniken bei vollständiger Entfernung bei Prostatakrebs.

Ranking der Kliniken bei vollständiger Entfernung bei Prostatakrebs. © NZ

Das Klinikum Nürnberg-Nord erzielte hier unter 18 betrachteten Kliniken die besten Ergebnisse im regionalen Vergleich. Eine grundlegend andere Erkrankung ist das Prostatakarzinom. Bösartige Tumoren der Prostata sind die häufigste Krebsart bei Männern. Die Entfernung des Organs ist dann eine von mehreren Behandlungsmöglichkeiten. Besonders im Frühstadium hat der Patient so hohe Aussichten auf Heilung und ein tumorfreies Weiterleben.

Auch gegen zwei typische mögliche Nebenwirkungen der Operation, Inkontinenz und Potenzverlust, hat die Medizin heute mehr erfolgversprechende Therapien. Das Klinikum Fürth liegt bei Qualitätsprüfungen zur Prostataentfernung an der Spitze von zehn Kliniken in der Region. In die Erfolgsbewertung im NZ-Klinikcheck floss unter anderem ein, wie oft es rund um eine Operation zu Komplikationen kam oder ob Folgeeingriffe nötig waren.

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Neben medizinischen Kriterien beruht der Klinikvergleich zum kleineren Teil auch auf Umfragen zur Patientenzufriedenheit. In der Printausgabe der Nürnberger Zeitung erklären die zuständigen Leiter der Urologie-Abteilungen der beiden großen kommunalen Krankenhäuser Wissenswertes rund um die Eingriffe. So seien viele Ängste vor unerwünschten Folgen unbegründet. Gesundheitswissenschaftler der Universität Erlangen-Nürnberg haben den NZ-Klinikcheck entwickelt.

Sie verrechneten dafür systematisch öffentlich verfügbare Daten aus den Krankenhäusern. Davon existiert mittlerweile eine wahre Fülle. Doch ohne Auswertung haben diese Zahlen kaum Aussagekraft. Nicht nur ältere Menschen ohne Internetkenntnisse, selbst Fachleute können sich bisher kein Bild von der Qualität eines Krankenhauses machen.

„Gesamtziel des Projekts ist es, die Versorgungsqualität in der Region anzuheben", erklärt Prof. Martin Emmert, der verantwortliche Forscher vom Lehrstuhl für Versorgungsmanagement. In den USA hätten ähnliche Ranglisten Kliniken zu Verbesserungen anregen können. Auch könnten niedergelassene Ärzte damit ihre Patienten gezielter beraten.

Im NZ-Klinikcheck schneiden die Kandidaten bei den betrachteten Behandlungsarten ganz unterschiedlich ab. Große, kleine oder spezialisierte Häuser können im Wechsel punkten. Für Emmert ist das ein wichtiges Ergebnis: „Wir möchten die Menschen dafür sensibilisieren, dass man sich nicht nur generell über ein Krankenhaus informieren sollte, sondern dass es deutliche Unterschiede je nach Fachgebiet geben kann."

Von Häusern in der weniger guten Kategorie 3 ist keineswegs allgemein abzuraten. Für ihre schlechteren Ergebnisse im regionalen Vergleich sind teilweise geringe Unterschiede ausschlaggebend; auch eine fehlerhafte Daten-Dokumentation kann ursächlich sein. Obwohl das Ranking zur Krankenhauswahl beitragen könne, dürfe es nicht die einzige Informationsquelle sein, rät Martin Emmert. „Es ist natürlich weiterhin wichtig, dass Patienten mit ihrem Arzt darüber sprechen und gemeinsam entscheiden."

Details, Tabellen und Hintergründe zum Forschungsprojekt Klinikcheck finden Sie hier.


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