Rauchsäule über Nürnberg: Feuer in Unterkunft für Saisonarbeiter
8.7.2020, 21:36 UhrEine große schwarze Rauchwolke stand am Mittwochabend über Nürnberg, sie war weit über die Grenzen der Stadt hinaus sichtbar. Nach ersten Erkenntnissen fing gegen 17.11 Uhr ein Gebäude in der Höfleser Hauptstraße im gleichnamigen Stadtteil Feuer. Warum, das ist derzeit noch völlig unklar. "Uns hat ein offener Dachstuhlbrand empfangen", sagt der zuständige Einsatzleiter der Nürnberger Feuerwehr, Felix Schanzmann. Die ersten Kräfte forderten Unterstützung an.
Auch wegen der unklaren Lage rückten gut 50 Retter in den Norden Nürnbergs aus. Bei dem Gebäude handelt es sich um eine Lagerhalle, die auch als Unterkunft für Saisonarbeiter im Knoblauchsland genutzt wird. Die Bewohner konnten sich selbst ins Freie retten, verletzt wurde laut der Polizei niemand. Der Rettungsdienst versorgte einige Arbeiter vorsorglich.
"Es war wirklich ein sehr hohes Feuer", beschreibt eine Anwohnerin gegenüber der Agentur News5 die Minuten, indenen der Brand ausbrach. "Wir haben einen richtigen lauten Knall gehört, da hab ich zum Fenster rausgeschaut und gesehen, dass es eine richtig schwarze Wolke gibt." Die junge Frau sah einen Mast, der komplett in Flammen stand. "Irgendwann ist er eingestürzt."
Polizei: Schaden im sechsstelligen Bereich
Bis spät in den Abend sei man dabei, weitere Glutnester aufzuspüren und abzulöschen, sagt Schanzmann von der Feuerwehr. "Das wird sich auch noch ziehen." So will die Feuerwehr verhindern, dass erneut Flammen auflodern - auch deshalb soll im Lauf des Abends und der Nacht immer wieder kontrolliert werden. Ein Übergreifen auf benachbarte Gebäude konnte verhindert werden.
Auch wenn niemand verletzt wurde: Der Sachschaden dürfte immens sein - derzeit gehen Experten von einem sechsstelligen Betrag aus. Das Anwesen, so das Präsidium Mittelfranken, sei vorerst nicht mehr bewohnbar. Für die Saisonkräfte habe man Ersatzunterkünfte organisieren können.
Weil die Brandursache noch komplett unklar ist, leitete der Kriminaldauerdienst erste Maßnahmen ein - nun aber übernehmen Experten der Nürnberger Kripo. Neben der Nürnberger Berufsfeuerwehr waren auch freiwillige Kräfte aus Höfles, Neunhof, Almoshof, Boxdorf, Großgründlach und der Werderau im Einsatz.
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