S-Bahn-Ausbau: Fürth - Nürnberg gesperrt
29.1.2010, 00:00 UhrVom 10. bis 21. März werden die Gleise zwischen Nürnberg und Fürth abgeklemmt, wodurch alle RB-Züge von Nürnberg nach Würzburg und Bamberg komplett entfallen. Zwischen dem 27. März und 18. April geht dann auch von Bad Windsheim bis Steinach nichts mehr, genauso wie zwischen 29. März und 1. April von Fürth nach Cadolzburg und umgekehrt.
Nach der sechswöchigen Vollsperrung der Strecke Forchheim-Bamberg und Lauf-Hersbruck im vergangenen Sommer wird die Bahn neben umfangreichen Bautätigkeiten aber auch dieses Jahr wieder zwei wichtige Verbindungen sperren, um den ehrgeizigen Zeitplan halten zu können: Im Dezember 2010 sollen die S-Bahnen Richtung Forchheim, Ansbach, Neumarkt und Hartmannshof im Rahmen eines sogenannten «Einstiegskonzepts« wenigstens zu rollen beginnen.
Auf vielen Strecken wird es eng
So wird in den Pfingstferien von 22. Mai bis 7. Juni die Strecke Nürnberg -Regensburg dicht gemacht. In dieser Zeit soll vor allem der umfangreiche Umbau des Bahnhofs Neumarkt angegangen werden, wo das komplette Spurkonzept geändert werden muss. Zudem soll die Zeit genutzt werden, vor allem südlich von Neumarkt auf 42 Kilometern Länge die Gleise und Schwellen zu tauschen, einen alten Felstunnel zu sprengen, zwischen Fischbach und Feucht Gleisarbeiten abzuschließen und im Nürnberger Hauptbahnhof den Bahnsteig 1 zu verlängern und einen neuen Zugang zum Osttunnel zu schaffen.
Zwischen Nürnberg und Postbauer-Heng fährt während der Sperre nur noch einmal stündlich eine Regionalbahn. Weiter nach Neumarkt und Regensburg geht es nur mit dem Bus und deutlichen Fahrzeitverlängerungen, wie die Bahn in diesem Fall Verspätungen nennt. Die zweistündige Regionalexpress-Verbindung von Nürnberg nach Regensburg wird in dieser Zeit, ebenso wie Fern- und Güterverkehr - umgeleitet, wodurch es zwischen Ingolstadt und Regensburg «eng« wird und auch dort jede zweite Regionalbahn durch Busse ersetzt werden muss.
Lieber mehr Zeit einplanen
Die fahren von 31. Juli bis 14. September statt der Züge auch zwischen Nürnberg und Ansbach. In dieser Zeit sollen dann ebenfalls umfangreiche Gleiserneuerungen etwa in den Bahnhöfen Roßtal und Ansbach durchgeführt werden. Zudem muss in den Bahnhöfen Nürnberg, Stein, Wicklesgreuth und Ansbach die Signaltechnik so angepasst werden, dass jedes Gleis in Zukunft in beide Richtungen befahrbar ist. Reisende sollen in dieser Zeit zwischen Nürnberg und der Rothenburger Straße die U-Bahn benutzen. Von dort aus pendeln die Busse Richtung Ansbach. Im Vergleich zum Zug braucht der Ersatzverkehr bis zu 65 Minuten länger. Die IC-Züge der Relation Karlsruhe-Stuttgart-Nürnberg werden über Treuchtlingen umgeleitet, die Verspätung beträgt hier 50 Minuten.
Fahrgäste sollen die Behinderungen einfach hinnehmen
Wie bereits im letzten Jahr rechnet die Bahn damit, dass die Reisenden durch die Aussicht auf einen erweiterten S-Bahn-Betrieb die Behinderungen klaglos hinnehmen. Entschädigungen, eine Reduzierung des Fahrpreises oder Service-Maßnahmen wie etwa kostenlose Getränke in den Bussen sind nicht geplant. Dafür verweist die DB Regio Mittelfranken darauf, dass in den Bussen weder die Fahrradmitnahme noch der Rollstuhltransport möglich sein wird. Ob das S-Bahn-Netz Ende 2010 wie geplant in Betrieb gehen kann, ist noch nicht sicher.
Noch fehlt den neuen Fahrzeugen des Herstellers Bombardier die Zulassung des Eisenbahnbundesamts. Wird die nicht rechtzeitig erteilt, braucht die Bahn irgendeinen Ersatz. Verzögerungen gibt es auch beim S-Bahn-Verschwenk durchs Knoblauchsland zwischen Fürth und Eltersdorf. Dagegen hatte sich die Stadt lange gesträubt, inzwischen stützt laut Bahn jedoch ein Gutachten des Bundes diese Trassenführung. Das Verfahren habe den Bau aber solange verzögert, dass mit der eingleisigen Spur nicht vor Ende 2011 zu rechnen ist. Bis dahin muss die S-Bahn in diesem Bereich auf bestehenden Gleisen weiterfahren.