So lernt man Vokabeln im Handumdrehen
29.01.2012, 18:43 Uhr
Bei einem internationalen Spielenachmittag am Sonntag im Spielzeugmuseum haben Dozentinnen des Bildungszentrums jede Menge Sprachlern-Spiele mitgebracht. Außerdem war das Deutsche Spielearchiv und der Ali Baba Spielclub mit einer Auswahl an Familienspielen beteiligt. Die Museumsbesucher durften diese im ganzen Haus ausprobieren.
Martina Brüser, die seit über 20 Jahren Französisch am BZ lehrt, nutzt in ihrem Unterricht gerne Spiele und hat neben dem Quartett für Kinder auch noch das Rallye-Spiel „Les Milles Bornes“ für Autofans dabei: „Wer als Erster die tausend Kilometer bis ins Ziel geschafft hat, hat gewonnen“, erklärt die Französischlehrerin.
Landeskunde mit typischen Kartenspielen
Ein wenig Landeskunde gibt es wenige Meter weiter bei Italienisch-Dozentin Rosanna Lanzillotti-Schreiner. „Ich habe Scopa und Briscola dabei, das sind typische Kartenspiele, die in Italien fast überall gespielt werden“, erklärt sie. Ob zu Hause im Kreis der Familie oder in der Bar bei einem Glas Wein, es sei auf jeden Fall ein großer Spaß, meint sie.
Den haben auch einige Museumsbesucher, die die spanischsprachigen Spiele „Juego del Zigzag“, „Quien es?“ und „New Amici“ ausprobieren. „Mit diesen Spielen kann man seinen Wortschatz ganz gut trainieren“, erklärt die aus Peru stammende Spanisch-Dozentin Ana Maria Fröhling. Je nach Alter und Leistungsstand ihrer Schüler setzt sie im Unterricht gerne einmal ein Quiz, ein Quartett oder Spiele mit Personenbeschreibungen ein.
Scrabble und Tabu sind auch in Franken sehr beliebt. Wenn Wörter in einer Fremdsprache gebildet oder umschrieben werden müssen, wird die Sache aber etwas schwieriger, wie Christina Gastauer am „Taboo-Tisch“ von Englisch-Dozentin Anja Geyer gerade erlebt. Die junge Frau besucht derzeit einen Englisch-Kurs am Bildungszentrum und möchte ihre Kenntnisse gerne spielerisch vertiefen. „Ich finde das hier ein sehr gutes Angebot“, lobt sie den gemeinsamen Nachmittag von BZ, Spielearchiv und Ali Baba.
Das Spielearchiv und der Ali Baba Spieleclub veranstalten bereits seit Oktober jeden Sonntag von 14 bis 17 Uhr Spielenachmittage im Spielzeugmuseum. „Das Angebot kommt gut an. In den letzten Wochen waren die Tische immer sehr gut besetzt“, zieht Stefanie Kuschill vom Spielearchiv Bilanz.
Die Mitarbeiter von Ali Baba waren natürlich auch an diesem Sonntag im Einsatz: Im ersten Obergeschoss spielt zum Beispiel Marcel Hesselbarth von Ali Baba mit einer Familie aus Ansbach gerade das Ratespiel „Dixit“. „Man muss beschreiben, was auf den Karten zu sehen ist, und die Mitspieler, schauen dann, welche ihrer Karten zu der Beschreibung passen könnte“, erklärt er. Das preisgekrönte Spiel fördere unter anderem die Kommunikation und rege die Fantasie an.
Im Dachgeschoss ist der Tisch mit dem Würfelspiel „Zack&Pack“ dicht umlagert: Svenja, Natalie, Marcel und Carina aus Heßdorf versuchen sich als Möbelpacker und möchten den Stauraum in ihrem knuffigen Laster möglichst gut ausnutzen. Bei diesem Familienspiel sind ausnahmsweise keine sprachlichen Fähigkeiten, dafür rechnerisches Geschick und räumliche Vorstellungskraft gefragt.
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