"Sommer in der Stadt": Bekommt Nürnberg einen Volksfestersatz?

4.7.2020, 12:18 Uhr
"Sommer in der Stadt" könnte als Ersatz für die ausgefallenen und abgesagten Volksfeste und Kirchweihen dienen.

© Stefan Hippel "Sommer in der Stadt" könnte als Ersatz für die ausgefallenen und abgesagten Volksfeste und Kirchweihen dienen.

"Die Stadtverwaltung hat den Schaustellern bisher einzelne Flächen zur Verfügung gestellt, um Waren zu verkaufen oder zum Beispiel eine Imbissbude zu betreiben. Das mildert die Situation für einzelne Betriebe, aber ohne größere Feste oder Veranstaltungen geht den Schaustellern bald die Luft aus", erklärt Kilian Sendner, Stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Nürnberger CSU-Stadtratsfraktion.

Denn die Schausteller sind von der Corona-Krise eine der am stärksten betroffenen Berufsgruppen, da sie aufgrund des seit Monaten geltenden Veranstaltungsverbot "praktisch keinerlei Erwerbsmöglichkeiten" haben, wie es in einer Pressemitteilung der CSU-Stadtratsfraktion Nürnberg heißt. Um nicht in noch größere Nöte zu kommen, hat nun der Süddeutsche Schaustellerverband (SSV) für Nürnberg das Konzept "Sommer in der Stadt" entwickelt. Damit soll unter der Berücksichtigung von den Hygiene- und Abstandsbedingungen ein Freizeitvergnügen auf dem Volksfestplatz ermöglicht werden.

"Sommer in der Stadt" anstatt Volksfeste und Kirchweihen

Das Konzept sieht vor, dass auf dem Volksfestplatz diverse Schaustellergeschäfte aufgestellt werden sollen, wobei es aber keine Bierzelte, keine "Party-ähnlichen" Veranstaltungen und keinen Spirituosen-Ausschank geben soll. Für Essen und Getränke, ob "To Go" oder beim Vor-Ort-Verzehr, sollen die gleichen Vorgaben wie für alle Gastronomiebetriebe gelten. Zudem soll es auf dem Volksfestplatz eine "Besucher-Höchstzahl" geben.


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Aufgrund der derzeitigen Regelungen in Bayern ist jedoch eine solche Veranstaltung nicht möglich. Es könnten zwar die Vorgaben für Freizeitparks angewendet werden, doch das wäre für die Schausteller nur schwer durchführbar. Deshalb hat die CSU-Stadtratsfraktion einen Antrag gestellt, dass die Stadt "im Rahmen ihrer Möglichkeiten die Realisierung des Konzepts" unterstützt wird, heißt es in einer Mitteilung der Fraktion, die dafür plädiert, den Volksfestplatz zur Verfügung zu stellen. Zudem soll sich die Stadtverwaltung bei der Bayerischen Staatsregierung dafür einsetzen, "die landesweiten Corona-Regelungen derart anzupassen, dass eine Veranstaltung wie 'Sommer in der Stadt' stattfinden kann - stets unter Beachtung der Abstands- und Hygiene-Vorgaben".

"Für nahezu alle Bereiche konnten inzwischen Regelungen gefunden werden, die einen Geschäftsbetrieb wieder ermöglichen - Gastronomie, Kultur oder Sport, sogar Spielhallen. Auch für die Schausteller muss es eine Möglichkeit geben, mit Abstands- und Hygienevorgaben ihrem Beruf nachzugehen", meinen Kilian Sendner und Thomas Pirner, CSU-Stadtrat und Wirtschaftssprecher. Denn, ob Volksfeste und Kirchweihen ab September unter normalen Bedingungen stattfinden können, bleibt abzuwarten.

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