Sportförderprogramm des FCN: "Funino" ist ein Volltreffer
1.10.2016, 16:56 UhrLange müssen Bamo, Therese, Melissa und die anderen Kinder der Klassen 4d und 4e warten, bis sie endlich rennen, trippeln, passen und schießen können. "Funino" heißt die Form des Fußballspiels, die speziell auf die Bedürfnisse von Kindern zugeschnitten ist. Sie ist der erste Baustein einer weltbekannten Methode zur Entwickelung der Sportintelligenz, die der ehemalige Hockey-Nationaltrainer von Deutschland und Spanien, Horst Wein, vor 30 Jahren entwickelt hat.
Bei Funino (das englische Wort "Fun" bedeutet "Spaß"; das spanische "Nino" heißt "Kind") ist das Feld kaum größer als ein Basketballfeld. Statt zwei große gibt es vier kleine Tore, wobei jede Mannschaft auf zwei Tore angreift. Einen Torhüter gibt es nicht. "Die Kinder sollen möglichst viele Ballkontakte erhalten und die Chance, Tore zu schießen", erläutert Michael These, U11-Trainer des 1. FCN. In der Sporthalle der Kopernikusschule spielen je Mannschaft fünf kleine Fußballerinnen und Fußballer gegeneinander. Die neunjährige Tandaye konnte keinen Treffer landen. Egal, schließlich ist sie Abwehrspielerin und Funino macht so oder so Spaß Deshalb liebäugeln Nico, Mohamed und Hieu damit, selbst einmal Fußballprofi zu werden.
Der Club hat sein neues Projekt zur Sportförderung für die Region "1. FC Nino" getauft, mit dem Lehrkräfte an Grundschulen durch Trainer des Vereins für das Kindertrainingsprogramm ausgebildet werden. Pilotschule war die Kopernikus-Grundschule.
Das Vorhaben läuft im Rahmen der CSR-Initiative des 1. FCN – der Aktivitäten des Vereins zur Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung, die in der Sporthalle der Kopernikus-Grundschule im Beisein der Kuratoriumsmitglieder vorgestellt werden: Prof. Matthias Fifka von der Friedrich-Alexander-Universität, Kulturreferentin Julia Lehner, Oberbürgermeister Ulrich Maly, Hans Meyer, ehemaliger Trainer des 1. FCN, Max Müller, Olympiasieger im Hockey, ZDF-Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein, Georg Streib, Vizepräsident des Behinderten- und Rehabilitations-Sportverbands Bayern, und der Präsident der IHK, Dirk von Vopelius.
Der Club investiert in seine CSR-Initiative einen sechsstelligen Betrag, gemunkelt wird: etwa 100 000 Euro. "Nicht viel angesichts der Tatsache, dass wir Millionen bewegen", gibt Finanzchef Michael Meeske zu. "Aber wir sind ein Verein und auch unseren Mitgliedern verpflichtet." Der Club engagiert sich mit seinen Vorhaben unter anderem gegen Rechtsextremismus, Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit, für die Inklusion in Sport und Gesellschaft großer und kleiner Menschen mit Handicap und für die Integration von Geflohenen.
Der Fußball hat aus Prof. Fifkas Sicht zwei Gesichter. Er sei einerseits zum Teil skandalbehaftet, andererseits könne er, weil in der Gesellschaft verwurzelt und in den Medien präsent, in besonderer Weise auf soziale Themen aufmerksam machen. Gute Karten für CSR-Initiative des 1. FCN.
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