Trotz Corona: Wieder dichtes Gedränge vor Nürnberger Bars
5.7.2020, 12:18 UhrBereits in der vergangenen Woche hatten sich am Wochenende zahllose Feiernde in der Nürnberger Innenstadt unter freiem Himmel getroffen. Besonders am Köpfleinsberg war es so voll geworden, dass ein Unterstützungskommando (USK) der Polizei den Platz räumen ließ. Und auch an diesem Wochenende war auf dem Platz zwischen Adler- und Kaiserstraße wieder besonders viel los.
Denn während die Außensitzplätze der umliegenden Lokale begrenzt, Tische mit Abständen voneinander aufgestellt sind, sind die Stehplätze rund herum sozusagen unbegrenzt vorhanden. So zumindest sah es am Samstagabend aus. Hunderte Feierlustige trafen sich auf dem schmalen Platz, von Abstand keine Spur. Auch Masken suchte man hier vergebens.
Die Polizei zeigte zwar im Verlauf des Abends Präsenz, doch die Menschenmenge blieb weitgehend unbehelligt. Aus den umliegenden Lokalen mit "To Go"-Getränken versorgt, standen die Menschen dicht an dicht.
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Weniger extrem, aber doch nicht unähnlich sah es an vielen Orten in der Innenstadt am Samstagabend aus. Die laue Sommernacht in Kombination mit den Lockerungen der letzten Wochen brachte wohl viele auf die Idee, durch die Altstadt zu flanieren. Auch am Tiergärtnertor saßen die Menschen nah beieinander - nicht auf den mit Abstand aufgestellten Sitzgelegenheiten der Gastronomie, sondern wie es dort so üblich ist, auf dem Boden. Da nützt offenbar auch das Gebot, "Abstand und Anstand" nicht zu vergessen, wie es auf einem Schild zu lesen ist, wenig.
Oberbürgermeister Marcus König hatte vor dem Wochenende an die Bürger appelliert, sich an die Regeln des Infektionsschutzes zu halten. Größere Ansammlungen und Feiern seien derzeit noch verboten, so eine Mitteilung der Stadt.
Die Situation an den Feier-Spots sollte an diesem Wochenende noch einmal beobachtet werden, nachdem die Stadt mit Gastronomie-Betreibern und Polizei über die Lage gesprochen hatte. Der OB hatte im Falle neuerlicher Missachtungen der Regeln "weitere Maßnahmen" in Aussicht gestellt. "Dazu gehört beispielsweise ein Verbot des Verkaufs von To-Go-Getränken in den Abend- und Nachtstunden", so eine Mitteilung der Stadt. In Bamberg gilt ein solches Verbot bereits.
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