Nach über 16 Jahren

Überraschendes Aus: Beliebtes Burger-Restaurant in Nürnberg macht dicht - und startet Aktion

Alina Boger

Werkstudentin

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16.01.2024, 08:07 Uhr
Koch und Betreiber Tom Kretschmer wird die "Auguste Süd" im Bleiweißviertel in Nürnberg im Frühjahr 2024 schließen.

© Sebastian Müller Koch und Betreiber Tom Kretschmer wird die "Auguste Süd" im Bleiweißviertel in Nürnberg im Frühjahr 2024 schließen.

2006 eröffnete die "Auguste" im Bleiweißviertel in der Augustenstraße. Damals war das Restaurant fast eine Sensation. Neben Fast-Food-Ketten gab es nur wenige Restaurants, die Burger angeboten hatten. Nun hat sich Tom Kretschmer, gelernter Koch und Inhaber der "Auguste" dazu entschieden, das Restaurant zu schließen. "Ich habe das hier 16 Jahre sehr gerne gemacht. Meine heutigen Gäste habe ich hier zum Teil aufwachsen sehen", erklärt er gegenüber "NN.de".

Wie "NN.de" berichtet, war das Konzept der "Auguste" von Anfang an bio, zudem kommen alle Produkte aus der Region. Seit 2009 arbeitete man in der "Auguste" nach dem "Premium-Firmenbetriebssystem". Das bedeutet, dass das Restaurant ökologisch ausgerichtete ist, seine Mitarbeiter fair bezahlt und sich an sozialen Kriterien orientiert. Um das Restaurant weiterhin nach diesem Prinzip zu führen, müsste das Essen teurer werden. "Ich kann aber mit den Preise nicht weiter nach oben gehen", erklärt Kretschmer gegenüber "NN.de".

Die Krisen der letzten Jahre spielten auch für ihn eine große Rolle. Die Corona-Pandemie, die steigende Inflation und der hohe Konkurrenz-Druck machten dem Restaurant zu schaffen. Dazu kommt auch die Mehrwertsteuer, die von sieben auf 19 Prozent angehoben wurde. "Es ist schade, dass es für nachhaltige Bio-Restaurants keine Förderungen gibt und wenn, dann sind die Hürden viel zu hoch." Um diese Schwierigkeiten zu bewältigen, nahm Kretschmer einen zweiten Job auf. "Ich zahle nur noch drauf und arbeite extern woanders, um die Auguste zu finanzieren – das geht so nicht mehr weiter."

Im März gibt es eine "Leer-Essen-Aktion" in der "Auguste"

Kretschmer hofft, dass sich vielleicht jemand findet, der das Restaurant in der Augustenstraße weiterführen würde. Er selbst wird laut "NN.de" als Catering-Koch bei der Metzgerei Feinkost Fischer anfangen. Am 31. März können Besucher das letzte Mal in der "Auguste" essen. Für die letzte Woche hat sich der Betreiber eine Idee einfallen lassen. Zwischen dem 25. und dem 31. März gibt es eine "Leer-Essen-Aktion". Getränke und Speisen sollen zu reduzierten Preisen angeboten werden, damit möglichst wenig übrig bleibt.