Und Action! Drehstart zu Nürnberger Kultfilm "Macho Man 3"

Anette Röckl

NN-Redaktion Gesellschaft

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22.7.2020, 19:14 Uhr
Und Action! Drehstart zu Nürnberger Kultfilm

© Davide Grisolia Films/Mamafilm, NN

Im Cinecittà, in einem Fußballverein und in der "Harlem Bar" in der Luitpoldstraße wurde gedreht. Zum Teil polizeilich abgesichert: "Im Kinofoyer ging’s ganz schön zur Sache. Wir sind da mit Maschinenpistolen rumgelaufen, da denken die Leute ja sonst sofort an Terroristen", sagt Althof, der ein Boxstudio betreibt und einen Personenschutz-Service hat. Mit von der Partie beim ersten Dreh war Boxer René Weller (66), der neben Althof wieder eine der Hauptrollen spielt. Mit schlagfertigen Szenen natürlich, schließlich war "der schöne René", so sein einstiger Spitzname, der ihm von den Medien verliehen wurde, Europa- und Weltmeister im Leichtgewicht. Auch seine Frau Maria wird diesmal eine kleine Rolle übernehmen. Die 67-Jährige spielt, auf eigenen Wunsch, eine Puffmutter. Wenn schon Trash, dann richtig.

Regie führt, wie schon bei Teil 2, Davide Grisolia. Das Drehbuch hat der 27-Jährige, der an der Georg Simon Ohm Hochschule Film im Bereich Design studiert hat, diesmal alleine geschrieben. Der dritte Teil wird sich deutlich von den beiden anderen unterscheiden, sagt er. "Die Story mit ihren Wendungen wird so sein, wie man sie bei einem Macho Man-Film nicht erwarten." Um Frauenhandel geht es diesmal. Mehr Action, wildere Stunts und eine ausgefeiltere Kampf-Choreografie, verspricht Grisolia.

Aus fünf Leuten besteht sein festes Team, dazu kommen ein paar Helfer und die Schauspieler. "Wir drehen nur portionsweise, deshalb wird es ungefähr ein Jahr dauern bis der Film fertig ist", schätzt er. 34 Drehtage hat er insgesamt anberaumt. Gefilmt wird überwiegend in Franken, auch wegen Corona. Um die Hygieneregeln zu achten, trägt das Filmteam Mundschutz. "Auf die Vorschriften zu achten, ist mir ganz wichtig", betont Althof. Regisseur Grisolia hat den Bösewichten deshalb spontan noch einen ganz speziellen Mund-Nasen-Schutz verordnet — sie tragen Gasmasken.

Sternekoch Herrmann "sofort in der Rolle"

Noch eine Anspielung auf Corona findet sich in dem Streifen. Ein Kommissar trägt den Namen Robert Koch, wie das Gesundheitsinstitut der Bundesbehörde, an dem zu Covid 19 geforscht wird. Gespielt wird er von dem fränkischen Sternekoch Alexander Herrmann. "Er ist großartig und war sofort in der Rolle drin", lobt ihn Grisolia. Aus purer Freude habe er mitgemacht und dabei viel Spaß gehabt, erzählt Herrmann, der durch Sendungen wie "The Taste" oder "Kitchen impossible" kameraerprobt ist. "Es ist aber ein Unterschied, ob du einfach du selber bist vor der Kamera oder ob du eine Rolle in einem Film spielst", sagt er.

Den Film quasi ohne Budget (Unterstützer sind willkommen) zu stemmen, findet er beachtlich: "Was mit diesen wenigen Mitteln gemacht wird, ist echt eine Meisterleistung." Alle Mitwirkenden brächten die nötige Portion Eigenironie mit. "Sonst machst du es nicht. Dieses Projekt ist etwas, das männlich-kindliche Freude ausstrahlt, beschreibt es der Promi-Koch. Das Ergebnis der männlich-kindlichen Freude soll voraussichtlich im Herbst 2021 zu sehen sein. Die Premiere wird wieder im Cinecittà stattfinden. Kino-Chefin Laura Weber, wird auch im Film zu sehen sein, als Komissarin.

Nur von einem Traum musste sich das Team verabschieden: Von einer Szene mit Western-Legende Terence Hill. 150 000 Euro pro Drehtag — diese Gage haut auch den Macho Man um.

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