Twingo im Fokus

Vermisste Alexandra R.: Polizei hat neue Hinweise - aber noch keinen "Volltreffer"

Tobi Lang

Redakteur

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23.12.2022, 14:21 Uhr
Vermisst: Alexandra R. aus Nürnberg-Katzwang. Die 39-Jährige ist im achten Monat schwanger.

© Polizei Nürnberg, NNZ Vermisst: Alexandra R. aus Nürnberg-Katzwang. Die 39-Jährige ist im achten Monat schwanger.

Das Verschwinden von Alexandra R. wirft jede Menge Fragen auf. Die 39-Jährige ist eng verwurzelt in Nürnberg, lebte im Stadtteil Katzwang, arbeitete bei der Postbank. Am 9. Dezember brachte die hochschwangere Frau ihr Pflegekind in den Kindergarten, doch dann verliert sich ihre Spur. Nur: Warum - und wo ist Alexandra R.?

Es gibt kein Blut, keinen Tatverdächtigen, keine bekannten Streits - und dennoch schließt die Polizei eine Straftat ausdrücklich nicht aus. Im Gegenteil. Die Ermittlungen konzentrieren sich auf ein mögliches Gewaltverbrechen. Deshalb durchleuchte man "das Beziehungsgeflecht beruflich wie privat", sagt Polizeisprecher Michael Konrad. Seit einiger Zeit arbeitet eine Sonderkommission an dem mysteriösen Verschwinden. Ihren Mutterpass, Ausweise und Handys ließ die 39-Jährige zurück, was die Behörden durchaus besorgt.

Polizei: "Haben ein sehr hohes Hinweisaufkommen"

Hoffnungen machen sich die Ermittler besonders nach einem neuerlichen Zeugenaufruf. Es geht um einen mintgrünen Renault Twingo mit ERH-Kennzeichen, was für den Landkreis Erlangen-Höchstadt steht. Er, so viel sagt die Polizei nur, steht in Verbindung zu Alexandra R. - und wurde am Vormittag des 9. Dezembers bewegt. Die Sonderkommission sucht nach Passanten, die das Fahrzeug am besagten Tag irgendwo zwischen Nürnberg und München, insbesondere auf und um die A9, gesehen haben könnten.

Die Polizei sucht Hinweise zu diesem Fahrzeug.

Die Polizei sucht Hinweise zu diesem Fahrzeug. © Polizei Mittelfranken

"Wir haben ein sehr hohes Hinweisaufkommen", sagt die Polizei einige Tage nach dem Aufruf. Der Fall emotionalisiert offenbar ganz Nürnberg. Die Telefone stehen nicht still, immer wieder melden sich Zeugen - die meisten Aussagen seien aber wenig belastbar. "Viele haben den Aufruf falsch gelesen und geben Hinweise, wo ihnen der Twingo zuletzt aufgefallen ist." Tatsächlich sucht die Polizei aber nicht nach dem Wagen. "Den haben wir bereits, wir suchen nach Zeugenaussagen zum 9. Dezember."

Bislang haben sich 13 Hinweise als grundsätzlich belastbar herausgestellt. "Die überprüfen wir", erklärt Konrad. "Aber da ist bisher noch nicht der Volltreffer dabei." Die Polizei hofft auf weitere Zeugen, die Angaben zu dem Wagen und dessen Fahrt am 9. Dezember machen können. Die Spurensicherung hat den Twingo bereits minutiös untersucht.


Hier finden Sie alle Informationen zu der Suche nach Alexandra R. im Überblick: