Volksbad im Blick
09.07.2011, 08:33 Uhr
Der Förderverein, der seit 1995, dem Jahr der kompletten Schließung des Volksbades, für den Erhalt der Schwimmstätte kämpft, nimmt wieder Fahrt auf. Mit 24 neuen Mitgliedern und einem ausgewechselten Vorstand will er Konzepte, Aktionen und Perspektiven für das denkmalgeschützte Gebäude entwickeln.
Neuer Vorsitzender ist Management-Trainer Martin Linek (49). Er teilt sich den Job mit Steffen Kluge (33), der als Hausmeister in der Rudolf-Steiner-Schule arbeitet. Des Weiteren sitzen mit Schriftführer Michael Klezok ein Bautechniker und mit den Beiräten Agostino Faenza und Paul Müller engagierte Gostenhofer mit im Boot.
Nicht ohne dem bisherigen Vorsitzenden Kurt Gerster für sein Engagement zu danken, startete das neue Team. Man sehe sich nicht in Konkurrenz zum Verein „Arabisches Museum Nürnberg“, der (wie berichtet) im Volksbad ein Haus für Ausstellungen und Begegnungen eröffnen möchte, sagt Architekt und Vereinsmitglied Günter Reichert. „Eine der drei Hallen als Schwimmbad zu nutzen schließt nicht aus, dass ein Museum einzieht.“
„Wir sind Handwerker, Grafiker, Manager und Künstler und möchten mit vereinten Kräften das Volksbad wiederbeleben“, sagt Reichert. „Viele Mitglieder erinnern sich noch, wie sie dort schwimmen gelernt haben“, beschreibt er die Motivation. Oberbürgermeister Ulrich Maly hat sich (wie berichtet) bereits öffentlich von einer Nassnutzung verabschiedet, nachdem der Schweizer Investor Kannewischer ausgestiegen war. Kritikpunkt der Eidgenossen: Die Stadt erwarte zu hohe private Investitionen und steuere zu wenig Geld bei.
"Ideenwerkstatt" am 12.Juli
Der Verein „Erhaltet das Volksbad“ trifft sich jeden ersten und dritten Donnerstag um 19.30 Uhr im Grünen-Büro im Volksbad. Aber auch die SPD Gostenhof macht mobil in Sachen Volksbad. Am Dienstag, 12.Juli, findet um 19.30 Uhr eine öffentliche „Ideenwerkstatt“ im Nachbarschaftshaus, Adam-Klein-Straße6, statt. Auch der Verein Arabisches Museum und der städtische Eigenbetrieb NürnbergBad wollen kommen.
„Wir haben beim Stadtteilfest Gostenhof eine Umfrage zum Volksbad gemacht, 100 Leute haben sich beteiligt, das Interesse für die Jugendstilperle ist weiterhin enorm“, sagt der Gostenhofer SPD-Chef Manuel Tomé Amenedo. „Wir möchten uns nicht ganz von der Nassnutzung verabschieden und wollen erreichen, dass zumindest in einer Halle wieder geschwommen werden kann.“ Amenedo sieht durchaus Chancen, für ein verändertes Konzept einen Investor zu finden.
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