Warnstreiks beendet: VAG-Betrieb wieder nach Fahrplan

30.09.2020, 07:51 Uhr

Wie die Verkehrs-Aktiengesellschaft (VAG) am Dienstag um kurz nach 9.30 Uhr mitteilte, war die Lage bis 7 Uhr - auch auf den Straßen - entspannt. Im Schüler- und Berufsverkehr zwischen 7 und 8 Uhr seien die Busse nicht überfüllt gewesen, teilte ein Sprecherin mit. Ab 8 Uhr habe es zunehmend Probleme gegeben. Wegen der Staus im Stadtgebiet seien auch die Busse schlecht vorangekommen.

Ein Extrembeispiel aus der Innenstadt: Vom Plärrer bis zum Hauptbahnhof brauchte ein Bus eine Stunde. Zudem fielen vereinzelt Busfahrer streikbedingt aus oder mussten Pausen machen. Auf den Zubringerstraßen, aber auch im gesamten innenstädtischen Bereich ist es zu Staus und Verzögerungen gekommen.

Nürnberg war von den Warnstreiks im öffentlichen Dienst betroffen. Deshalb gab es am Dienstag einen Streikfahrplan auf Basis des Nightliner-Netzes. 14 Buslinien starten und endeten am Hauptbahnhof. Straßenbahnen und U-Bahnen waren dagegen nicht unterwegs. Das galt auch für die automatischen Linien, weil für deren Betrieb ebenfalls Personal in den U-Bahnhöfen und in der Leitstelle notwendig ist.


Alle Infos zum aktuellen Fahrplan finden Sie auf der VAG-Homepage.


Die VAG verweist in einer Pressemitteilung darauf, dass sich das sternförmige Netz vom Hauptbahnhof aus schon bei früheren Arbeitsniederlegungen bewährt habe. Die Busse fuhren laut VAG von Betriebsbeginn am Dienstagmorgen bis 21 Uhr jede halbe Stunde ab Hauptbahnhof und wieder zurück, ab 21 Uhr wurde dann auf einen stündlichen Rhythmus umgestellt. Die letzten Fahrten starteten um Mitternacht. Die Einschränkungen im ÖPNV galten von etwa 5 Uhr bis nachts zirka 1 Uhr. Die Fahrten wurden von VAG-Mitarbeitern, die sich nicht am Streik beteiligen, und Fahrern privaten Busunternehmern übernommen.

Verdi fordert in den Verhandlungen mit dem Arbeitgeberverband für die 2,3 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen eine Anhebung der Einkommen um 4,8 Prozent, mindestens aber 150 Euro pro Monat. Der Tarifvertrag soll eine Laufzeit von zwölf Monaten haben.

10.000 kostenlose E-Scooter-Fahrten zum Warnstreiktag

Der E-Scooter-Verleiher Lime reagierte auf die Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr mit einer kreativen Marketingaktion. Lime bat am Dienstag insgesamt 10.000 kostenlose E-Scooter- und E-Bike-Fahrten für Neukunden an. Die Aktion galt auch in Nürnberg und Fürth. Mit dem Code "LIMESTATTSTAU" erhielten Neukunden am 29. September zwei kostenlose Freischaltungen sowie zwei 15-minütige Fahrten.

Der Live-Ticker zum Warnstreik:

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76 Kommentare

ohweh

Hm, und wie hies es doch - alle Parkplätze voll, alles voller Strafzettel.
Das wäre doch einmal eine Streikaktion, die nicht den abhängigen Bürger trifft sondern den Arbeitgeber. Bin gespannt ob das mal in den Verhandlungen dann so durchgeführt wird.

ohweh

@barnomat: wenn die wirklich das Rad genommen hätten.... wird vlt. auch seinen Grund gehabt haben. Das Rad wird zu hoch aufgehängt, es ist nicht tauglich um Massenverkehrsmittel zu sein. Das gab es mal in China, mittlerweile sieht man selbst dort keine Bilder mehr von den Radlermassen.
Aber - mal Hand aufs Herz - hätte..... was nützt das denen die das Rad aus unabwendbaren Gründen nicht nehmen können?
So kann und darf man nicht argumentieren. Das verarscht die letztgenannten.

Andererseits

Das Einzige was mich gestört hat waren die Streikbrecher.

Androweda

Jedem Beschäftigten ist es freigestellt sich am Streik zu beteiligen oder nicht, wenn eine Gewerkschaft dazu aufruft. Sie wird das sicher nicht tun, wenn sich kaum jemand daran beteiligen würde. Gestern haben laut Medien der allergrößte Teil der VAG Beschäftigten sowie Beschäftigten bei anderen Verkehrsbetrieben gestreikt. Und das in dem Bewusstsein, dass es viele bòse Stimmen geben wird. Sie haben für diesen Tag auf Lohn verzichtet. Freiwillig. Da muss sich über die Jahre ziemlich was aufgestaut haben.

@jochen_nbg: Die Einmalzahlung haben due Arbeitgeber doch abgelehnt. Ebebsi wie eine Angleichung der Arbeitsbedingungen in Ost und West. 30 Jahre nach Mauerfall. Dass bayerische Beschäftigte hier aktiv werden ist ein tolles Zeichen und mehr als 1 % wert.

RoudSchwarz

@Piaggio:
Die AG hätten sich ja die Not-Nightliner sparen können. Dann hätte es keine überfüllten Busse und Haltestellen gegeben. Wer handelt also unverantwortlich?