Was ist Stil? – Das Spiel mit der Norm!

25.05.2010, 00:00 Uhr
Was ist Stil? – Das Spiel mit der Norm!

© Zawodsky

Bettina Untermann: Ich war mir meiner selbst eigentlich schon immer sicher. Jedoch: Im Laufe meines Lebens habe ich gelernt, dass die meisten Menschen etwas anders funktionieren als ich.

NZ: Was haben Sie gestern zu Mittag gegessen?

Untermann: Ein belegtes Brötchen und ganz viel Obst und Gemüse. Ich esse immer erst abends warm.

NZ: Wo fängt Kunst an und wo hört sie auf?

Untermann: Seit es Menschen gibt, und so lange es sie gibt.

NZ: Welche Techniken stehen Ihnen zu Gebote?

Untermann: Im letzten Jahr sind viele Collagen aus Zeitschriftenmaterial entstanden. Auch habe ich mit Textilien und Pappmaché experimentiert. Ansonsten verwende ich Acryl- und Aquarellfarben, Bunt- und Bleistifte. Ich bin jedoch ständig dabei, mein Repertoire zu erweitern.

NZ: Was ist Schönheit?

Untermann: Glück.

NZ: Was ist der Sinn des Lebens?

Untermann: Mit sich und seiner Umwelt identisch zu sein.

NZ: Wie wichtig ist Ihnen die so genannte Hochkultur wie Staatstheater, Opernhaus, klassische Konzerte?

Untermann: Sehr wichtig, besuche ich regelmäßig.

NZ: Beschreiben Sie Ihr derzeit schlechtestes Werk – und Ihr bestes?

Untermann: Ich versuche, alle meine Werke so zu akzeptieren, wie sie sind. Tendenziell fällt es mir schwerer, weiter zurückliegende Sachen gut zu finden.

NZ: Wo in Nürnberg finden die besten Ausstellungen statt?

Untermann: Im Germanischen Nationalmuseum.

NZ: Wann nervt Kunst?

Untermann: Kunst nervt nie oder höchstens dann, wenn etwas nur behauptet, Kunst zu sein.

NZ: Was ist Stil?

Untermann: Das Spiel mit der Norm.

NZ: Wie heilig ist Ihnen Kunst?

Untermann: Heilig ist – in diesem Zusammenhang – so ein abgenutztes Wort und hat auch etwas Pathetisches. Ich würde eher »unversehrt« gebrauchen, in dem Sinn, dass Kunst ihrem innersten Wesen nach unbestechlich ist, sich also nicht für bestimmte Zwecke einspannen lässt. Wohingegen der Künstler natürlich käuflich sein kann.

Fragen: Mückl & Zawodsky

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