Wegen Infektionszahlen: Brandneue Sportfläche des Post-SV liegt auf Eis

9.12.2020, 21:00 Uhr
Ein paar sind schon auf dem Eis gewesen, jetzt aber muss der Post-Sportverein seine neue Sportanlage wieder schließen — wegen Corona. Foto: Post-SV

© POST SV Ein paar sind schon auf dem Eis gewesen, jetzt aber muss der Post-Sportverein seine neue Sportanlage wieder schließen — wegen Corona. Foto: Post-SV

Eigentlich hat sich der Post-SV von Corona nicht ausbremsen lassen wollen. Kein Sport drinnen? Dann eben außen! Auf der neuen Eisfläche am Sportpark Ebensee. Sogar an die ursprünglich geltenden Sicherheitsauflagen hat sich der Verein gehalten: Die 350 Quadratmeter große Eisfläche an der Ziegenstraße 110 sollte nur zur Nutzung alleine, zu zweit oder mit dem eigenen Hausstand gebucht werden können.

Preis deckt den Aufwand gerade so

Um trotzdem möglichst viele Sportfans etwas Zeit für das Wintervergnügen zu schenken, lautete der Plan, jeden Gast nur eine Stunde, von Montag bis Sonntag, jeweils von 10 bis 20 Uhr, aufs Eis zu lassen. Die Kosten für die einstündige exklusive Nutzung der Fläche, inklusive Schlittschuhverleih und Laufhilfen: für Mitglieder 20 Euro. Nicht-Mitglieder wären mit 40 Euro dabei.

Ein Gewinn lässt sich da freilich nicht machen. Das sagt auch Michael Sommer, der stellvertretende Vorstandsvorsitzende: „Der Preis deckt gerade so den dahinterstehenden Aufwand ab. Wirtschaftliche Ziele verfolgen wir hierdurch aktuell nicht.“


Warum der Post-SV jetzt eine Eisfläche hat


Der gemeinnützige Sportverein hat vor allem ein Ziel: Er wollte „den Menschen, insbesondere natürlich unseren Mitgliedern, in diesen schweren Zeiten die Möglichkeit bieten, in einem absolut geschützten Rahmen, ohne jegliche Kontakte zu anderen Personen exklusiv mit der eigenen Familie Sport an der frischen Luft zu treiben“.

Doch das ist nun nicht mehr erlaubt. Wie die Stadt gestern mitgeteilt hat, dürfen „Bolzplätze, Skateranlagen, Bewegungsparks und vergleichbare Sportstätten und Freizeiteinrichtungen nicht genutzt und betreten werden“. Das gelte nicht für Spielplätze und die Spielhöfe an Schulen, „an diesen Orten dürfen sich Kinder in Begleitung von Erwachsenen aufhalten“.

Cool, es geht wirklich gut: Nach zwei, drei Minuten war auch Thomas Greilinger nicht mehr vom „Eis“ herunterzubekommen.

Cool, es geht wirklich gut: Nach zwei, drei Minuten war auch Thomas Greilinger nicht mehr vom „Eis“ herunterzubekommen. © Sportfoto Zink / Wolfang Zink, Sportfoto Zink / Wolfang Zink

Nicht aber auf der Eisfläche. Bitter für den Post-SV, denn „die Nachfrage ist sehr groß gewesen, viele Buchungszeiten waren bereits vergeben“, sagt Michael Sommer. Aus der Ruhe bringen lassen sich die Verantwortlichen aber nicht. „Sobald es uns die behördlichen Auflagen erlauben, werden wir Schritt für Schritt in den normalen Betrieb übergehen und unsere ursprünglichen Planungen mit festen Öffnungszeiten für spontane Besuche und Bezahlung am Kassenhäuschen umsetzen.“

Und so soll es auch über den Winter hinaus weitergehen: „Aufgrund der grandiosen Nachfrage überlegen wir sogar, das Eislaufen beim Post-SV als ganzjährige, feste Institution im Rahmen einer eigenen Abteilung und mit festen Nutzungszeiten für unsere Mitglieder anzubieten.“

Dann Liegestuhl statt Weihnachtshütte

Auch der Vorsitzende des Post-SV lässt sich von Corona nicht bremsen. Der Grund sind die, die Eislaufen wollen. "So eine Reaktion hatten wir auf einen Sport noch nie", sagt Andreas Neugebauer. "Das wollen wir ausnutzen, wenn wir aus der Krise rauskommen." Schon 2021 will er bis mindestens April die Menschen auf dem Eis sehen, "dann eben mit Liegestühlen statt Weihnachtshütten".

sme, tsr

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