Zum Weltfrauentag: Strauß-Brücke symbolisch umbenannt
8.3.2017, 18:27 UhrSie war im Jahr 1906 die erste bezahlte Arbeitersekretärin in der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung. Rund 25 Frauen haben sich für die Aktion auf der Brücke beim Prinzregentenufer versammelt, darunter auch die Frauen von der Gewerkschaft ver.di. Sie finden es ungerecht, dass nach Helene Grünberg lediglich eine kleine Sackgasse im Nürnbergs Stadtteil Zabo benannt wurde. "Es dient nicht dem Erinnerungswert der Frau", sagt in ihrer Rede vor den Frauen Petra, die ihren Nachnamen nicht nennen möchte. Sie gehört zum festen Kern Der Feministischen Perspektiven und findet bedauerlich, "dass Helene Grünberg unterschätzt wird".
Außerdem prangert Petra das Geschlechterungleichgewicht bei der Benennung der Straßen: Die meisten Straßen der Stadt tragen Namen der Männer. Die Wahl der Brücke für die symbolische Umbenennung fielen die Aktivistinnen ganz bewusst, erläutert Kerstin: "Franz-Josef Strauß war uns schon immer ein Dorn im Auge." Sie hält den verstorbenen CSU-Politiker und früheren bayerischen Ministerpräsidenten für korrupt und in verschiedene Machenschaften verwickelt.
Kerstin betont, dass eine "anständige Gewerkschafterin einen anständigen Platz verdient habe" und plädiert für eine größere und in der Öffentlichkeit bedeutsame Straße für die Gewerkschafterin. "Helene Grünberg hat es geschafft, eine Gewerkschaft für Putzfrauen und Dienstbotinnen zu organisieren", erzählt Petra, die ihren Nachnamen ebenfalls nicht genannt haben möchte und die zu Den Feministischen Perspektiven gehört.
Der Frauenzusammenschluss organisiert Aktionen zum Weltfrauentag sowie verschiedene Veranstaltungen. Unter anderem unterstützt er die Forderung, eine Gedenktafel für Helene Grünberg am Gewerkschaftshaus in Nürnberg zu errichten.
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