NZ-Klinikcheck: Wohin, wenn der Blinddarm schmerzt?

19.9.2020, 05:43 Uhr
NZ-Klinikcheck: Wohin, wenn der Blinddarm schmerzt?

© Harald Sippel

Doch woran merkt man eigentlich, dass der Blinddarm entzündet ist? „Das ganz klassische Symptom ist ein Schmerz im Oberbauch, der in den rechten Unterbauch wandert“, sagt Prof. Robert Grützmann, Chefarzt der Chirurgie an der Erlanger Uniklinik. Typisch seien auch Fieber und Durchfall. „Man fühlt sich unwohl, will mit angezogenen Beinen liegen“, erläutert Grützmann.

Die Entzündung entsteht häufig dadurch, dass Kotsteine, also verhärteter Stuhl, den Wurmfortsatz verstopfen. "Dadurch sammelt sich Flüssigkeit – und da dort ja überall Bakterien sind, kann es zu einer Entzündung kommen", sagt er.

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Nicht bei jeder Entzündung muss der Blinddarm entfernt werden: "Wenn der Patient wenig Beschwerden hat, die Entzündungswerte nicht sehr ausgeprägt sind und er keine starken Schmerzen hat, operieren wir zunächst nicht", sagt Prof. Robert Grützmann. Dann wird die Entzündung konventionell behandelt, mit Antibiotika - oder sogar ohne. Oft heilt der Blinddarm dann von allein aus.

Kommt es doch zu einer OP, wird der Wurmfortsatz heutzutage meist über kleine Schnitte - laparoskopisch, mittels Knopflochtechnik - entfernt. "Man macht dazu drei Schnitte - einen am Nabel und zwei im Unterbauch. Dann wird der Wurmfortsatz präpariert und abgetrennt", erklärt er.

Im regionalen Vergleich von 27 Krankenhaus-Standorten im Großraum Nürnberg, die diese Behandlung anbieten, bietet die Uniklinik Erlangen die beste Behandlungsqualität. Auf Platz zwei liegt das Klinikum Nürnberg Nord, auf Platz drei das Klinikum Bamberg - Betriebsstätte am Bruderwald.

Zu 100 Prozent transparent

Das NZ-Klinikranking will dazu beitragen, den Patienten die besten Kliniken aufzuzeigen und zugleich das Qualitätsbewusstsein bei den Krankenhäusern zu schärfen. Dass dies bereits gelungen ist, zeigt sich an einzelnen Kliniken, die die aktuellen Ergebnisse Woche für Woche gemeinsam mit den Fachärzten auswerten. Auch niedergelassenen Medizinern, die oft nicht die Zeit haben, sich in ausführliche Qualitätsberichte einzulesen, will das Projekt Hilfestellung geben, die jeweils beste Klinik für ihre Patienten zu finden.

PD Dr. Martin Emmert von der Universität Erlangen-Nürnberg betont, dass im Vergleich zu anderen Rankings wie der Focus-Ärzteliste oder dem FAZ-Ranking "Deutschlands beste Krankenhäuser" die Vorgehensweise beim NZ-Klinikcheck von jedem Interessierten einsehbar und nachvollziehbar ist. "Wir sind zu 100 Prozent transparent", sagt Emmert.

Die detaillierten Ergebnisse werden hier veröffentlicht.

Die nächste Folge am 26.9. beschäftigt sich mit dem Verschluss einer Leistenhernie.

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