47 Jahre nach Hubschrauber-Absturz: Es bleibt bei zwei Namen
27.08.2018, 18:50 UhrVon Würzburg kommend sollten die Soldaten nach Grafenwöhr geflogen werden. Sie kamen dort nie an. Unfallursache soll ein Motorenschaden gewesen sein. Das Entsetzen war groß. Die USA und Deutschland trauerten gemeinsam um die Jungs, die im Dienst für ihr Land ihr Leben gelassen hatten.
In einem Wäldchen auf der Fischlhöhe, dort wo der Hubschrauber zu Boden fiel, wurde ein Felsen zur Gedenkstätte. "Hier starben 37 junge Menschen im Einsatz für Frieden und Freiheit. Flugzeugabsturz 1971" ist dort in großen Lettern zu lesen.
Links am Fuß des Felsen ist eine kleine Tafel angebracht. Darauf steht: "Unser Sohn, unser Bruder, ein Junge, ein Mann. Sein Versprechen mit Glauben gehalten. Seiner Herausforderung mit Mut entgegengetreten. Seine unerfüllten Träume so bald mit Gott verbunden. 18. August 1971."
Seit einiger Zeit sind zwei weitere Tafeln hinzugekommen. Links neben dem Felsen sind sie im Boden befestigt worden. Darauf stehen die Namen von zwei der 37 Soldaten, die bei dem Hubschrauberabsturz ums Leben kamen. Der Pegnitzer Rüdiger Krieg hat nun angeregt, die Namen aller Opfer auf einer Gedenktafel zu verewigen.
"Gedenken ist gewährleistet"
Die Nordbayerischen Nachrichten wollten von Bürgermeister Uwe Raab (SPD) wissen, wie er den Vorschlag bewertet. "Bei aller Wertschätzung eines solchen Vorschlages, bin ich dennoch der Meinung, dass durch die Inschrift auf dem Felsen an der Fischlhöhe das Gedenken an die 37 dort verunglückten Soldaten, und damit eine gute Erinnerungs- und Gedenkkultur, auch ohne Namensnennung, gewährleistet ist. Wobei es natürlich immer den Angehörigen der Soldaten überlassen bleibt, ob sie von sich aus Gedenksteine oder Tafeln mit Namen dort aufstellen. Die Stadt Pegnitz wird aber hierzu nicht die Initiative ergreifen."
Vor Jahren gab es noch Gottesdienste an der Absturzstelle. Doch diese Gedenken an die Opfer gibt es nicht mehr. Sie sind in den vergangenen Jahren eingeschlafen.
Es sei richtig, dass es am Gedenktag, jeweils am 18. August, über viele Jahre hinweg eine Gedenkveranstaltung gegeben habe, die zuletzt von der US-Armee in Eigenregie organisiert und durchgeführt worden sei. Die Stadt Pegnitz sei dabei nur in den Anfangsjahren involviert und beteiligt gewesen, erklärt der Bürgermeister.
Und er fügt hinzu: "Nach einer Zeit der Trauer und Erinnerung von 30 Jahren wurde uns dann von der US-Armee mitgeteilt, dass diese Jahres-Gedenkveranstaltung in Zukunft nicht mehr abgehalten wird."
Es scheint, dass die die US-Soldaten in Vergessenheit geraten. Sollte die Gedenkveranstaltung nicht wiederbelebt werden? Raab verweist darauf, dass dies die Entscheidung der US-Armee gewesen sei, "die man auch akzeptieren und anerkennen sollte". Durch die bestehende am Felsen angebrachte Gedenkschrift werde an die verunglückten Soldaten erinnert.
Hier kommt eine Zusammenarbeit mit der US-Armee ins Spiel. Auch im Sinn der Völkerverständigung würde dies ein positives Signal setzen.
"Unpassendes Signal"
"Mit der US-Armee wird bedarfsweise gut zusammengearbeitet, auch im Sinne einer guten Völkerverständigung. Da die Gedenkveranstaltung seitens der US-Armee eingestellt wurde, wäre dies mit diesem Anliegen ein unpassendes Signal", sagt Bürgermeister Raab. Er hält es somit auch nicht für erforderlich, Reservistenverbände einzubinden.
Ein bisschen verantwortlich fühlt sich die Stadt Pegnitz dennoch. "Das Umfeld und die Gedenkstätte werden bei den Kontrollfahrten des Bauhofs immer mal wieder in Augenschein genommen und bei Bedarf entsprechend gepflegt", sagt Bürgermeister Raab.
1 Kommentar
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen