Für die Einzigartigkeit der Gesamtschule viel getan
23.7.2019, 21:34 UhrScharfenberg war von 2012 bis 2019 Leiterin der Schule, die Mittelschule, Realschule und Gymnasium unter einem Dach vereinigt. Die Oberstudiendirektorin übernahm bei ihrer Verabschiedung selbst die Begrüßung der rund 250 Gäste. Dabei erwies sich die 63-Jährige als charmante und taffe Moderatorin mit launigen Worten. Die Begrüßung stellte sie unter das Motto "Wilder Westen", eine Anspielung ihrer Liebe zu eben diesen Filmen. "Das hat aber nichts mit Hollfeld zu tun", meinte sie augenzwinkernd.
Eine nahezu unerschöpfliche Energie bescheinigte ihr Harald Vorleuter, der Ministerialbeauftragte für die Gymnasien in Oberfranken. Scharfenberg verfüge über eine zupackende Art, nehme kein Blatt vor den Mund, was kritische Nachfragen des bayerischen Kultusministeriums provoziert habe, plauderte Vorleuter aus dem Nähkästchen. Oft habe sie das Besondere der Gesamtschule betont: eine Schule, deren Pädagogik das Miteinander und die Chancengleichheit fördere. "Sie haben der Entwicklung dieser Schule sehr gut getan", würdigte Vorleuter das siebenjährige Wirken. Scharfenberg hinterlasse ein bestelltes Haus für ihre Nachfolgerin Christine Betz, die im Herbst in ihr Amt eingeführt wird.
Die Bayreuther Bundestagsabgeordnete Silke Launert (CSU) sagte, Scharfenberg habe den guten Ruf der Schule immens gefördert. Die Einrichtung biete die Chance auf individuelle Förderung. Beeindruckt zeigte sich Launert von den Arbeitsaufenthalten Scharfenbergs in Spanien: von 1993 bis 1999 als Oberstudienrätin an der deutschen Schule in Barcelona sowie von 2009 bis 2012 als Leiterin der deutschen Schule in San Sebastian. Von 2001 bis 2007 hat die Pädagogin am Graf-Münster-Gymnasium in Bayreuth unterrichtet.
Vision: ein eigenständiges Abitur
"Mich bewegt Ihr Abschied sehr tief", betonte Landrat Hermann Hübner (CSU). Scharfenberg habe sogenannte Lernlandschaften eingeführt und die Schule somit geprägt, sagte der Politiker, der auch Vorsitzender des Zweckverbandes der Gesamtschule ist. Diese sei in Bayern etwas Einmaliges geblieben, doch dürfe sie im Freistaat nicht so genannt werden, sondern "Schule der besonderen Art". Hübner hofft, dass Bayerns Kultusminister Michael Piazolo (FW) die Gesamtschule im neuen Schuljahr besuchen wird und mit seiner Unterstützung dort künftig ein eigenständiges Abitur abgelegt werden kann. "Das wäre nur konsequent. Die Unterstützung des Zweckverbandes ist da", so Hübner. Bislang wird das Abitur in Kooperation mit dem Graf-Münster-Gymnasium abgelegt.
Die Generalsanierung des Gebäudes mit Erweiterungsbau soll 40 Millionen Euro kosten.
Scharfenberg habe sehr viel Frische, Freude und Farbe in die Gesamtschule gebracht, lobte Hollfelds Bürgermeisterin Karin Barwisch (Bürgerforum). Das Lehrerkollegium wünschte ihr Gelassenheit, eine spannende Zeit und zündende Ideen.
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