2 G-plus-Regel schreckt ab

Gefühlter Lockdown: Nur ein einziger Besucher im Regina-Kino

7.12.2021, 19:52 Uhr
Gefühlter Lockdown: Nur ein einziger Besucher im Regina-Kino

© Foto/Archiv: Ralf Münch

"Die 2 G-plus-Regel schreckt halt die meisten Kinogänger ab", weiß der Inhaber des Lichtspielhauses. Absoluter Tiefpunkt: Am Sonntagnachmittag kam zum Film "Ghostbusters Legacy" nur ein einziger Besucher, am Abend überhaupt keiner.

"Es ist seit einer Woche viel schlechter geworden. Seit der verschärften Corona-Regel mit 2 G-plus kommen viel weniger Leute", bedauert Huttarsch. Dabei könne man sich seit einer Woche direkt im Kino testen lassen. Wie berichtet, hat der ASB (Arbeiter-Samariter-Bund) dort eine Teststation eingerichtet. Seit 1. Dezember testet der ASB-Regionalverband Jura im Regina-Filmtheater an der Pfarrer-Dr.-Vogl-Straße.

Im Kino selbst gibt es seither folgenden Ablauf: Gegenüber der Kinokasse sind drei Tische aufgebaut, an denen die Tests durchgeführt werden. Auch bereits vollständig geimpfte Kinogänger müssen an den Teststationen vorbei.

Den Umzug von der Wiesweiherhalle ins Kino begründet ASB-Organisationsleiter Andreas Krämer mit dem Platzmangel in der Halle, weil dort nun auch geimpft werde. Zwar seien die Platzverhältnisse im Kino kaum besser. "Das ist ein kleiner Kompromiss." Aber man wollte dem Kinobesitzer Dieter Huttarsch entgegenkommen. "Der ASB testet von 17 bis 20 Uhr, das wäre perfekt, um danach ins Kino zu gehen. Trotzdem kommt kaum jemand, das ist schon frustrierend", bedauert Huttarsch.

Vor einem Jahr hat der Betreiber den Lockdown genutzt, um sein Kino aufwendig zu renovieren. Er strich die Wände, baute ein Lager und besserte einige Kleinigkeiten aus. "Das habe ich auch gemacht, um die Zeit irgendwie sinnvoll zu nutzen." Die größte Veränderung: das Lichtspielhaus wird komplett durch erneuerbare Energie betrieben. Der Strom für den Betrieb kommt von einer Photovoltaikanlage auf dem Dach.

"Jetzt ist es eigentlich schlimmer als im Lockdown. Ich muss ja weiter heizen und den Betrieb aufrecht erhalten, auch wenn nur ein Gast kommt." Vor einem Jahr habe es dafür die Überbrückungshilfe vom Staat gegeben. Ob das jetzt auch infrage komme, wisse er nicht genau. Etwas anderes wisse er hingegen schon: Seit dem Quasi-Lockdown habe seine Lebensgefährtin Claudia Preuss viel mehr Arbeit und Schreibkram zu erledigen. "Du musst ja ständig neue Regelungen und Vorschriften beachten und umsetzen", sagt Huttarsch.

Ein anderes Problem sei die Filmauswahl. Einige deutsche Streifen seien schon gekippt worden. "Die laufen dann im Streaming, wenn sie denn überhaupt erscheinen. Auch hier hat Corona schon einen gewaltigen Schaden angerichtet."

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