Schätze aus den 1940ern: Stadtarchiv erhält weiteres Stück Heimatkunst

25.11.2020, 08:55 Uhr
Schätze aus den 1940ern: Stadtarchiv erhält weiteres Stück Heimatkunst

© Repro: Klaus Trenz

In dieser Zeit entstanden vor allem Aquarelle und Zeichnungen von Pegnitz, seiner Umgebung, auch von Creußen oder der Burg Veldenstein. Der Enkel von Max Buchholz – Detlev Buchholz – ist auf Archivar Bayerlein zugekommen und hat die Werke der Stadt Pegnitz überlassen.

Den Anstoß zur Übergabe der kleinen Sammlung hatte ein Zeitungsbericht vom Oktober des vergangenen Jahres gegeben, als Bayerlein ein unentdecktes Aquarell von Buchholz vom Pegnitzer Bahnhof der Öffentlichkeit vorgestellt hatte.

Bereits zu diesem Zeitpunkt ahnte Bayerlein, dass es möglicherweise noch mehr Gemälde von Pegnitz geben könnte. Immerhin war Buchholz Auftragsmaler und -grafiker. Der Archivar sollte Recht behalten. Auf den Zeitungsartikel meldete sich ein Plecher Gastwirt, der zwei Mal im Jahr einen Gast namens Detlev Buchholz aus Göttingen beherbergt. Es stellte sich heraus, dass das Grab von Max Buchholz auf dem alten Friedhof in Pegnitz heute noch von seinem Enkel gepflegt wird.

Schätze aus den 1940ern: Stadtarchiv erhält weiteres Stück Heimatkunst

© Foto: Klaus Trenz

Zu den Motiven von Buchholz zählen Landschaftsbilder, bei denen der Betrachter lange rätseln kann, wo sie entstanden sind, Blumen- und Tiermotive sowie Studien. Viele seiner Aquarelle haben sehr viel Tiefe, exakte Schattenzeichnungen und sind perspektivisch nahezu perfekt. Man merkt, dass Buchholz ein Profi war – auch anhand seiner Skizzen. "Die Sammlung wird mich lange beschäftigen", sagt Bayerlein, der dabei auch an eine Ausstellung denkt.

Leinwand und Farbe: Mangelware

Die Sammlung zeigt aber auch, wie schwierig es offenbar war, nach dem Krieg an Leinwand oder Farben zu kommen. Es könnte nach dem ersten Augenschein sein, dass Buchholz hinsichtlich der Farben improvisieren musste.

Eine alte Postkarte weist darauf hin, dass es für Buchholz nicht einfach war, an das nötige Material zu kommen: Ein Geschäftsmann bitte Buchholz auf die bestellten Farben noch einige Wochen zu warten, da sie "zurzeit" nicht verfügbar seien. Leinwand war mit Sicherheit Mangelware. Alle Bilder hat Buchholz darum auf Karton gemalt, den er teils aus Pappkartons herausgeschnitten hat. 

Schätze aus den 1940ern: Stadtarchiv erhält weiteres Stück Heimatkunst

© Foto: Klaus Trenz

Max Buchholz ist am 13. Februar im schlesischen Liegnitz geboren. Er studierte an der Kunstschule in Breslau und betrieb Kunststudien am Kunstgewerbemuseum in Berlin.

Für seine grafischen Arbeiten bekam er eine Reihe von Auszeichnungen, die dokumentiert sind. Zu Beginn des Jahres 1945 musste Buchholz aus Danzig flüchten. Seine Flucht führte ihn und seine Frau nach Pegnitz. Beide Söhne waren im Zweiten Weltkrieg gefallen, aber Enkel Detlev kam noch 1945 zur Welt. Mit 69 Jahren starb Buchholz am 13. Oktober 1947 im städtischen Krankenhaus an der Schlossstraße.

Keine Kommentare