Kommentare

RIMLAS - Jahrzehntelang war er der politische Sachwalter oberfränkischer Interessen in der Landeshauptstadt. Heute feiert er in erstaunlicher geistiger und körperlicher Frische seinen 90. Geburtstag. Der CSU-Kreisverband richtet deshalb zu Ehren von Simon Nüssel einen Empfang im ehemaligen Kurhaus in Bad Berneck aus. Festredner ist der CSU-Bezirksvorsitzende und Bundesminister Dr. Hans-Peter Friedrich.

Simon Nüssel kann auf eine 40-jährige Bilderbuchkarriere in der Politik zurückblicken. 1924 in Hohenknoden bei Bad Berneck geboren, fand der Landwirt über seinen Vater Adam Nüssel, der nach dem Krieg als Landrat in Bayreuth fungierte, zur Politik. 1954 bereits zog er - damals noch für die Bayernpartei - in den Landtag ein, dem er schließlich 40 Jahre lang angehören sollte.

Von 1966 bis 1970 begleitete der das Amt des zweiten Landtags-Vizepräsidenten. Anschließend gehörte er als Staatssekretär im Ministerium für Landwirtschaft und Forsten dem Kabinett an. Nach dem überraschenden Tod von Hans Eisenmann übernahm Nüssel das Ministeramt, ehe er bei der Kabinettsverjüngung 1990 nach dreijähriger Amtszeit Hans Maurer weichen mußte.

30 Jahre lang gehörte Nüssel, der sich 1958 der CSU angeschlossen hatte, auch dem Kreistag Bayreuth an. Der frühere Landrat Dr. Klaus-Günter Dietel, einst im Ministerium persönlicher Referent Nüssels, nennt den Jubilar wegen seines Lebenswerks denn auch “Schirmherr seiner Heimat Oberfranken”. Sein Name sei nicht nur mit dem Ausbau der Maintalautobahn und der A9 verbunden, er sei auch der “politische Vater” des Pendolino-Taktverkehrs nach Nürnberg.

An der Errichtung der Universität in Bayreuth habe er genauso Anteil wie am Klinikum, an der Herzchirurgie, am Fränkische-Schweiz-Museum in Tüchersfeld oder an der Justizschule in Pegnitz. Dietel:”Nüssel war für alle ansprechbar. Sein Ziel war stets, Oberfranken attraktiv und zukunftsgerecht zu gestalten. Mit seiner Arbeit hat er wertvolle Saat gelegt, die längst aufgegangen ist”.

Beim 70. Geburtstag Nüssels würdigte kein Geringerer als der damalige CSU-Vorsitzende Theo Waigel die Verdienste des einstigen Vollblutpolitikers:”Er hat sich stets um die Sorgen und Belange der Bürger, der Landwirte und der Menschen seiner Heimat gekümmert. Nüssel hat aber auch die Landwirtschaftspolitik der CSU maßgeblich mitformuliert und in der Praxis umgesetzt.”

Der damalige Landrat Dietel nannte den aufrichtigen Charakters Nüssels als Rezept für die beispiellose Erfolgsbilanz: ”Vertrauen, Freundschaft und Glaubwürdigkeit waren für ihn stets entscheidende Faktoren menschlichen Handelns. Trotz hoher Ämter ist er stets faßbar und anfaßbar geblieben”.