Schlusslicht bringt Favoriten in Not

PEGNITZ/CREUSSEN - Eine ungewöhnliche Partie: Der Favorit ASV hat sich im Handballderby beim HC Creußen schwergetan. Der Außenseiter forderte den Nachbarn alles ab. Am Ende feierten die Gäste einen 31:26-Erfolg.

Bezirksliga Ost

HC Creußen – ASV Pegnitz 26:31 (10:16) — Die Handballer des ASV gewinnen das Derby in Creußen mit fünf Toren Unterschied — ein wenig überraschendes Ergebnis, wenn ein Tabellendritter beim punktlosen Schlusslicht aufspielt. Aber der Spielverlauf selbst war vor allem in der zweiten Spielhälfte alles andere als normal. Zunächst lief es für die Ross- Schützlinge wie geplant. Nach einer schnellen 4:0-Führung des Favoriten schien sich eine Vorentscheidung anzubahnen. Allerdings scheiterten hier die Creußener schon in den ersten zehn Minuten mit drei glasklaren Chancen am Pegnitzer Torhüter Escher. Anstatt ruhig weiterzuspielen, wollten die Gäste nun vorschnell eine Entscheidung herbeiführen.

Allerdings schenkten sie mit überhasteten Pässen und Würfen zu oft leichtfertig dem Gegner den Ball, der dies auch mit einer kleinen Serie zum 4:6 zu nutzen verstand. Im weiteren Spielverlauf waren beide Teams etwa gleichwertig. Über den 10:16-Halbzeitstand zum 10:19 und 17:25 bauten die Pegnitzer den Vorsprung aber kontinuierlich aus.

Was dann folgte, war nun nicht mehr der Regelfall. Die ASVler verloren komplett den Faden: auch bedingt durch die Rote Karte für Abwehrorganisator Brendel (dreimal zwei Minuten) und die erneut aufbrechende Verletzung von Hagen. Creußen startete seine Aufholjagd. Plötzlich herrschte echte Derbystimmung auf den Rängen, als der HC nach einer Serie von fünf Toren zum 22:25 verkürzte.

Jetzt war keine feine Spielkunst mehr gefragt, sondern reines Durchsetzungsvermögen. Hier hatten wiederum die Pegnitzer die besseren Karten. Mit verdeckten Schlagwürfen von J. Deinzer, wuchtigen Einzelaktionen von Förster und genialen Kreisläuferanspielen von Winter zogen die Pegnitzer den Kopf noch einmal aus der Schlinge. In der folgenden fünfwöchigen Spielpause können die Pegnitzer daran feilen, die Form zu halten, um derartige Einbrüche zu verhindern. Mit dem Sieg erreichte der ASV den zweiten Tabellenplatz, der zur Relegation um den Aufstieg berechtigt.

ASV Pegnitz: Escher/Groß; Seybold, Quoika 1, Brendel 2, J. Deinzer 4, Hagen 8/7, Bruckmayer 2, Steffens 2, Fuchs 2, Folwarzcny, Winter, Förster 6, A. Deinzer 4/2.