Stinkt Ziege Zoltan zu stark? Urteil bei Nachbarschaftsstreit erwartet

10.9.2020, 08:46 Uhr
Stinkt Ziege Zoltan zu stark? Urteil bei Nachbarschaftsstreit erwartet

Alles dreht sich um Zoltan, einen stolzen Bock der Rasse Thüringer Waldziege. Geschwungene Hörner, braunes Fell und ein Bart mit blonden Strähnchen. Aber Zoltan stinkt teilweise bestialisch - behauptet zumindest die Nachbarin. Nun muss das Landgericht Bayreuth entscheiden, wie es mit dem Bock weitergehen soll.

Schon seit Jahren hält eine Familie aus dem Landkreis Kulmbach nahe Bayreuth drei bis sechs Ziegen. Ihr Traum: Eine richtige Ziegenherde mit rund 40 Muttertieren und einem Bock. "Wir wollten die Käserei ausbauen", erzählt die Inhaberin der Ziegenherde. Auf dem geerbten Hof wieder eine kleinbäuerliche Landwirtschaft hochziehen, einen Milchziegenbetrieb mit eigenem Hofladen. Also funktionierten sie vor knapp drei Jahren eine alte Scheune, die direkt an das Nachbargrundstück grenzt, zu einem Ziegenstall um.

Der Nachbarin stinkt das gewaltig. Vor allem bei schwülem Wetter und entsprechender Windrichtung habe es "sehr stark" nach Ziegenbock gerochen. "Wäschetrocknen bei dieser Situation war nicht mehr möglich, man konnte sich auch nicht mehr vor dem Haus in den Garten setzen", berichtet ihr Anwalt. Als Inhaberin eines Betriebs habe sie sogar Gespräche mit Kunden wieder abbrechen müssen.

Streit beschäftigt ganzen Ort

Die Nachbarin fand heraus, dass eine solche Nutzungsänderung erst genehmigt werden muss. "Wir wussten das nicht", beteuert die Besitzerin der Ziegenherde. Der Gemeinderat habe ihrem Antrag dann einstimmig zugestimmt - "allerdings mit Hinweis auf immissionsschutzrechtliche Problematiken", teilt der Bürgermeister auf Nachfrage mit.