Streik an der Pegnitzer Sana-Klinik
12.4.2021, 16:02 UhrZusammen mit weiteren Kolleginnen und Kollegen war das aktive Ver.di-Mitglied am Montag vor der Klinik, um mit einer kleinen Aktion den Forderungen ihrer Gewerkschaft Nachdruck zu verleihen: "Handeln jetzt!", skandierten die Mitarbeiter.
Es ist fast wie ein Déjà vu: Vor rund einem Jahr forderte die Gewerkschaft bessere Tarifverträge für Pflegepersonal, in einer Zeit, als die Corona-Zahlen in die Höhe schnellten und die Mitarbeiter in der Pflege an ihre Grenzen kamen.
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Jetzt ist es fast genauso. Die Inzidenz steigt in der mittlerweile dritten Welle der Corona-Pandemie und das Krankenhauspersonal muss erneut um bessere Arbeitsbedingungen ringen.
Dieses Mal geht es nicht um eine bessere Bezahlung, sondern um mehr Personal in der Krankenhauspflege. Man verlangt, dass die von der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), dem Deutschen Pflegerat (DPR) und Ver.di ausgearbeitete "PPR 2.0" – ein Instrument für eine bedarfsorientierte Personalbemessung – eingehalten wird.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) habe die Gewerkschaft, DKG und den Pflegerat zwar aufgefordert, gemeinsam mit den Krankenkassen einen Fahrplan für die Entwicklung eines wissenschaftlich fundierten Instruments zur Personalbemessung zu vereinbaren. Doch dies dauere noch mindestens bis 2025.
Für die Krankenhausmitarbeiter sind weitere vier Jahre mit ihrer Meinung nach unzureichender Personalausstattung zu lang.
PPR 2.0 soll als Zwischenschritt die Situation verbessern und vielleicht verhindern, dass noch mehr Pflegekräfte aus dem Beruf aussteigen.
"Wir möchten unsere Patienten vernünftig versorgen können und mit einem guten Gefühl in den Feierabend gehen", sagt Silke Flüge. Und weiter: "Minister Spahn soll sich an seine Versprechen erinnern". Er habe sowieso "viel versprochen und nichts davon gehalten". Aktuell arbeite man sich auf.
"Alle Mitarbeiter des Krankenhauses stünden hinter den Forderungen von Flüge und ihrer Gewerkschaft, ist sich die Betriebsratsvorsitzende an der Sana Klinik Pegnitz, Helga Lehner, sicher. An der Aktion hätten sich nur jene beteiligt, die dafür Zeit gehabt hätten. "Viele können ja nicht von ihren Patienten weg."
Helga Lehner und Silke Flüge hoffen, dass sich etwas tut. "Es liegt an der Politik, das umzusetzen, was wir fordern und zu handeln", sagt Lehner.
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