Polizei sucht Vergewaltiger im Wald
19.10.2010, 11:01 UhrEs gab Hinweise von Zeugen, die Schneeberger am Sonntagnachmittag gegen 16.10 Uhr in der Nähe des Bahnhofs Ochenbruck gesehen haben wollen. Schneebergers silberfarbener Ford Mondeo wurde im Wald bei Rummelsberg gefunden. Verstecke gibt es jedenfalls in den Wäldern rings um Rummelsberg genug, weiß Jagdpächter Ernst Heinz Wunderlich. „Das Gelände hier ist stark zerklüftet“, so Wunderlich, der ebenso wie Revierförster Hiptmair von der Polizei zur Suchaktion hinzugezogen wurde. Der flüchtige Täter könnte auch in Bauwagen untergeschlüpft sein, die von Waldarbeitern genutzt werden, oder in Jagdhütten.

Die erste Vermutung der Polizei, dass Schneeberger in ein Gebäude in der Kleingartenkolonie nahe am Ochenbrucker Bahnhof eingedrungen sein könnte, um hier Unterschlupf zu finden, bestätigten sich nicht. Auch die Suche mit einer vom Hubschrauber aus eingesetzten Wärmekamera blieb erfolglos.
Der Gesuchte hat bereits zweimal wegen Sexualstraftaten im Gefängnis gesessen, einmal von 1984 bis 1989, dann von 2001 bis 2006. Anschließend ordnete das Gericht die Unterbringung in einer psychiatrischen Einrichtung an. Im vergangenen Jahr kam Schneeberger dann auf freien Fuß, weil ihm ein Gutachten ein positive Entwicklung attestierte.
Warnungen aus der Verwandtschaft
Dass die Entwicklung überhaupt nicht positiv war, bemerkten seine Schwester und sein Schwager bereits im Sommer dieses Jahres. Sie verständigten daraufhin die Polizei, dass der 48-Jährige sich offensichtlich gefährlich verändert hatte.
Geschehen ist dann allerdings nichts. Erst nachdem Schneeberger im September seine Therapie abgebrochen hatte, ordnete die Staatsanwaltschaft die erneute Unterbringung des Mannes in der Psychiatrie an. Doch da war es zu spät, der 48-jährige hatte bereits ein neues Opfer in Langwasser gefunden.
Gemeldet war der Täter zuletzt in Fürth, hat dort aber seit Wochen nicht mehr gewohnt. Die Polizei geht davon aus, dass er seit September mit dem Ford Mondeo einer Verwandten unterwegs war und im Fahrzeug übernachtete.
Warum der Gesuchte nach Rummelsberg kam, dort den Wagen stehen ließ und dann verschwand, ist immer noch nicht geklärt. Eine Verbindung des Täters zu Rummelsberg über Bekannte oder Verwandte gibt es jedenfalls nicht, so Bert Rauenbusch, Pressesprecher der Polizei.
Schwarzenbrucks Bürgermeister Bernd Ernstberger war in den vergangenen Tagen in der Partnergemeinde Gufidaun und erfuhr von den Fahndungsmaßnahmen in Rummelsberg und Ochenbruck erst durch den Anruf eines Journalisten aus München. Er schaute sich deshalb gestern vor Ort um, als die Polizeibeamten ausrückten, um den Wald in der Nähe des Bahnhofs zu durchkämmen.
Bernhard Peter Schneeberger gilt als gefährlich und unberechenbar. Die Polizei geht davon aus, dass der Mann bewaffnet ist und warnt davor, sich dem flüchtigen Sexualstaftäter zu nähern oder ihn direkt anzusprechen.