Schülerinnen sollen nicht alleine unterwegs sein: Regensburger Schule warnt Eltern per Brief

Regensburg - Der Schulleiter der "Englischen" hat mit einem Elternbrief für Furore gesorgt. In dem Schreiben appelliert er, Schülerinnen nicht alleine durch die Fürst-Anselm-Allee laufen zu lassen. Der nahegelegene Bahnhof gilt als Kriminalitätsschwerpunkt.

Der Schulleiter der St. Marienschulen in Regensburg warnt in einem Elternbrief, Schülerinnen nicht alleine zur Schule gehen zu lassen. In einem Brief vom 30. Januar hieß es: "Unabhängig von der Tageszeit sollten Ihre Töchter den Schulweg am besten in Gruppen antreten." Außerdem sollen die Schülerinnen laut dem Schreiben nur gut ausgeleuchtete Straßen benutzen.

Besonders die direkt neben dem Schulgelände liegende Fürst-Anselm-Allee sollen die Mädchen und jungen Frauen bei Dunkelheit meiden. Hier soll erst vor kurzem eine junge Frau vergewaltigt worden sein, wie auch die Tagesschau berichtete. Das angrenzende Bahnhofsviertel gilt laut der Polizei auch tagsüber als Kriminalitätsschwerpunkt.

Den Schülerinnen der "Englischen" sei bisher nichts passiert, erklärt Schulleiter Hans Lindner gegenüber der "Mittelbayerischen Zeitung". Trotzdem wollte er die Eltern seiner Schülerinnen auf die potenziellen Gefahren des Schulwegs aufmerksam machen. Die Bitte bezog sich besonders auf den Unterstufenball am Folgetag.

Mehr Sicherheit für Schülerinnen

Die Eltern wurden in dem Schreiben dazu angehalten, ihre Töchter an diesem Abend persönlich von der Schule abzuholen. Zudem seien während der Veranstaltung mehr Polizeistreifen in dem Gebiet unterwegs, um die Sicherheit der Schülerinnen zu garantieren. Mit dem Schreiben wolle der Schulleiter keine Panik verbreiten, es ginge ihm lediglich um eine Sensibilisierung für die Sicherheit der Schülerinnen.

"Regensburg ist kein Kriminalitätspflaster", betonte auch ein Sprecher der Diözese Regensburg, deren Schulstiftung Träger der St. Marienschulen ist. Das Schreiben solle keinesfalls für Verunsicherung unter Eltern und Schülerinnen sorgen. Sicherheit sei ein wichtiges Thema an der Mädchenschule. Unter anderem bieten die "Englischen" bereits seit 2020 Selbstverteidigungskurse an und haben auch mit ihren Schülerinnen über die aktuelle Problematik am Bahnhof gesprochen.