16 Staatspreisträger

13.02.2015, 17:38 Uhr
16 Staatspreisträger

© Foto: Klier

Schulleiter Michael Greiner zitierte bei seinen Begrüßungsworten den deutschen Bildungsbericht, wonach das duale Ausbildungsmodell, also die parallele Ausbildung im Betrieb und in der Schule, ein Erfolgsmodell sei, das auf der ganzen Welt bewundert und kopiert werde. Dazu sei aber von Seiten der Auszubildenden auch der notwendige „Biss“ erforderlich.

Landrat Herbert Eckstein, so Greiner, vertrete einen schulfreundlichen Landkreis. Investitionen in das Bildungswesen seien die besten Voraussetzungen für den Industriestandort Roth. Durch ständige Modernisierung der Berufsschule sei man immer auf dem neuesten technischen Stand. Bei einer Fragebogenaktion habe die große Mehrzahl der Lehrkräfte die Ausstattung gelobt. Applaus gab es, als Schulleiter Greiner von den guten Kritiken seitens der Schüler über die Lehrer berichtete.

„Multikulti“ funktioniert

In humorvoller Weise, schließlich hatte man ja heute den Unsinnigen Donnerstag, erzählte er von einigen besonderen Ergebnissen. Manche Gruppen hatten sich erst nach einigen Anlaufschwierigkeiten zusammengefunden. Eine andere konnte sich nicht über das Ziel der Abschlussfahrt einigen, die dann ausfallen musste. In der Gruppe der Pkw-Mechatroniker konnte sich das einzige Mädchen gegen die männliche Übermacht erfolgreich durchsetzen.

Nicht ausgesprochen lustig, dafür aber besonders lobenswert war das multikulturelle Miteinander in einer der Gruppen, in der Schüler aus Togo, den Niederlanden, der Türkei, aus Russland, Italien und Deutschland gemeinsam lernten.

Appell an Betriebe

 Landrat Herbert Eckstein fühlte mit den zahlreich anwesenden Eltern, die vielleicht sagten: „Is aus dem Boum doch no wos worn!“ „Es liegt immer an einem selber, was man aus dem Leben macht“, gab er den Rat. Aber man müsse den jungen Leuten auch „Leitplanken“ geben. Sein Dank galt den Betrieben und den Lehrkräften. „Wenn man schon immer so ausgebildet hätte“, stellte der Landrat fest, „dann gäbe es heute keinen Fachkräftemangel.“

 Kreishandwerksmeister Hanno Dietrich würdigte diesen Tag als einen Grundstein für die weitere berufliche Karriere. Er beruhigte: „Wenn’s drauf ankommt, sind wir für euch da.“ Die Stärke des Handwerks sei die Ausbildung, darin sei man Weltmeister. Es sei enorm, was der Kreistag an schulischen Voraussetzungen schaffe. Er sei außerdem stolz auf diese Schule. Zu einem Gelingen sei aber auch großes ehrenamtliches Engagement nötig, das er dringend empfahl.

Andreas Betz und Andreas Deinhardt informierten über die Möglichkeiten der beruflichen Weiterbildung an der Fachschule für Fahrzeugtechnik und Elektromobilität und über die notwendigen Voraussetzungen. Sie führt zum staatlich geprüften Fahrzeugtechniker, weitere Qualifikationen sind aber durchaus möglich.

Das „Team E-Riders“ stellte Konzeption und Werdegang ihres Projektes „E-Car“ vor, ein Motorrad mit Elektroantrieb. Anhand des auf der Bühne präsentierten Prototyps und von Computergrafiken erläuterte Teamleiter Patrick Holfelder die Vorgaben und die Probleme, die es zu bewältigen galt.

Zwar fehlen der Maschine, bei der 24 Volt Gleichstrom aus der Batterie in Dreiphasenstrom mit 230 Volt umgewandelt wird, noch einige Attribute, aber sie macht schon einen recht imposanten Eindruck.

Dann war der große Moment der Zeugnisübergabe gekommen, die aus Platzgründen allerdings nur für die besten Absolventen an Ort und Stelle erfolgen konnten. Das waren zunächst 16 Staatspreisträger. Sie hatten die Abschlussprüfung mit einem Notendurchschnitt  von mindestens 1,5 geschafft und wurden dafür mit einem Preis der Regierung von Mittelfranken ausgezeichnet.

Sehr gute Leistungen

Im Einzelnen: Michael Fichtner aus Pleinfeld, ausgebildet bei Leoni Kabel, Roth; Christoph Kleinlein aus Langenaltheim (Modl GmbH, Pappenheim); Cenk Yesil aus Eckersmühlen (Friseursalon Nermin Yesil, Hilpoltstein); Wolfgang Sedlacek aus Wendelstein (Heizungsbau Haberecker, Wendelstein); Johannes Springer aus Weißenburg (Heizungsbau Menhorn-Springer, Weißenburg); Sebastian Stadick aus Wendelstein (Heizungsbau Zaddach & Küllstädt, Wendelstein); Julian Lindner aus Regenstauf-Ramspau (Lindner Transport, Regenstauf); Stefan Steinhauer aus Velburg (Max Bögl GmbH, Sengenthal); Maximilian Steib aus Heideck (Motorgeräte Steib, Heideck); Alexander Großberger aus Georgensgmünd (Leoni Kabel, Roth); Wolfgang Harrer aus Hilpoltstein (Leoni Kabel, Roth); Daniel Kaiser aus Hilpoltstein (Leoni Kabel, Roth); Steffen Johl aus Veitsbronn (Mercedes Benz, Nürnberg); Dominik Landgraf aus Eckental (Mercedes Benz, Nürnberg); Patrick Grünsteudel aus Markt Berolzheim (Krauss Maffei, Treuchtlingen) und Simon Lender aus Treuchtlingen-Auernheim (Krauss Maffei, Treuchtlingen).

Schulpreisträger ist Thomas Benz aus Denkendorf, der bei der Karl Distler GmbH in Hilpoltstein ausgebildet wurde.

Als Klassenbeste wurden ausgezeichnet: Joshua Klimpke aus Gunzenhausen (Mory GmbH Pleinfeld); Andreas Lehner aus Windsbach (Hofmockel GmbH, Rohr); Julian Pulina aus Roth (Harry Langohr, Roth) und Marco Eberle aus Greding-Untermässing (Bierschneider, Greding).

Dann trat Karlheinz Nüßlein, Geschäftsführer der Firma toolcraft in Georgensgmünd, ans Mikrofon. Er wies auf die Verwurzelung des Betriebs mit der Region hin. 25 Auszubildende habe man derzeit. Man möchte die Verantwortungsträger unterstützen und der Gesellschaft auch etwas zurückgeben. Das tat er in Form eines großzügigen Geldgeschenks und eines Gutscheins für eine Schulung bei toolcraft. Wolfgang Harrer und Daniel Kaiser, beide aus Hilpoltstein, nahmen diese Geschenke freudestrahlend in Empfang.

 Gedanken zum Abschied sprach der Religionspädagoge Manfred Butz. Er empfahl den Absolventen, stets Rückgrat zu zeigen und die Identität zu wahren. Man solle sich immer die Frage stellen: „Wie geht es meinen Mitmenschen nach einer Begegnung mit mir?“ Das Kreuzzeichen könne man auch als ein Pluszeichen deuten, als ein Zeichen für Leben.

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