Benedikt von Hardenberg Fünfter bei Deutscher Meisterschaft

30.7.2019, 06:00 Uhr
Benedikt von Hardenberg Fünfter bei Deutscher Meisterschaft

© Foto: Ralf Görlitz

Benedikt von Hardenberg hat bei seiner letzten deutschen Jugend-Leichtathletikmeisterschaft abgeräumt: Das Eckersmühlener Sprungtalent erreichte im Dreisprung Rang sechs und im Weitsprung Rang fünf. Der Sprinter Sascha Babel reiste dagegen etwas unzufrieden wieder ab.

Für Benedikt von Hardenberg (LG Landkreis Roth/TV Eckersmühlen), war es die letzte deutsche Jugendmeisterschaft, im nächsten Jahr wird er bei den U 23-Junioren antreten. Der Absolvent des Leistungssportzweigs der Bertolt-Brecht-Schule in Nürnberg war im vergangenen Herbst vom Hoch- in den Dreisprungkader des BLV gewechselt. Noch zwei Wochen vor der Meisterschaft waren die Vorzeichen äußerst schlecht gewesen: Eine heftige Viruserkrankung legte von Hardenberg lahm, statt bei den U 20-Landesmeisterschaft zu starten, musste er kurz ins Krankenhaus, erst zehn Tage vor Ulm konnte er wieder ein leichtes Training aufnehmen.

Für den Dreisprung war von Hardenberg mit der elftbesten Meldeweite angereist, hatte aber dennoch mit einem Platz unter den ersten Acht geliebäugelt. In den technischen Disziplinen (Wurf und Sprung) gibt es für alle Qualifizierten drei Durchgänge, doch nur die besten Acht haben dann drei weitere Versuche. Nach zwei Durchläufen lag von Hardenberg mit neuer Bestleistung von 14,18 Metern auf einem erfreulichen fünften Rang.

Lange Pause

Doch wegen einer Unwetterwarnung musste der Wettkampf für eineinhalb Stunden unterbrochen werden. Die Frage war nun, wer die besten Nerven haben würde. Etliche besser eingestufte Springer waren vor der Pause nicht gut zurecht gekommen und hatten nur noch einen Versuch, um sich ins Finale zu retten. Nach zehn Springern im dritten Durchgang konnte von Hardenberg aufatmen: Er war cool geblieben, hatte nochmal zwei Zentimeter auf 14,20 Meter draufgepackt und sich als Sechster fürs Finale qualifiziert. Hier konnte er seine Bestleistung noch einmal auf 14,26 Meter erhöhen und Rang sechs verteidigen.

Nach Platz neun bei den deutschen U 20-Hallenmeisterschaften im Winter in Sindelfingen und Platz acht bei den U 23-Meisterschaften in Wetzlar war dies die dritte einstellige Platzierung im Dreisprung bei deutschen Meisterschaften im Jahr 2019.

Gegenseitig zu Höchstleistung gepusht

Doch das sollte es noch nicht gewesen sein, der Weitsprang stand noch an. Von Hardenberg wärmte sich im Regen auf, konnte aber im Trockenen starten. Starker Rückenwind führte bei etlichen der 13 (von 20 gemeldeten) Springern zu übertretenen Sprüngen im ersten Versuch. Der zweite Sprung war mit 6,85 Metern gültig, würde aber fürs Finale nicht reichen. Also stellte von Hardenberg im dritten Versuch mit 7,07 Metern eine neue Bestleistung auf und erreichte völlig überraschend auf Platz fünf liegend ins Finale.

Sein Freund und Schulkollege Leon Khavvam verdrängte ihn mit 7,09 Metern noch auf Rang sechs. Doch im allerletzten Versuch eines für von Hardenberg großartigen Meisterschaftswochenendes steigerte sich dieser noch einmal auf 7,18 Meter und holte sich damit den fünften Rang zurück – nur sieben Zentimeter fehlten zu Bronze.

Bereits bei den mittelfränkisches Meisterschaften in Herzogenaurach war dieses Duell ein Erfolgsmodell gewesen: Dort hatten sich von Hardenberg und Khavvam auf 7,01 bzw. 7,04 Meter gepusht und sich damit zusammen die Qualifikationsnorm geholt.

Für Benedikt von Hardenberg schließt sich damit ein Kreis: Vor vier Jahren hatte seine Jugendlaufbahn in der Leichtathletik bei der deutschen Meisterschaft der U16 im Hochsprung mit Platz fünf in Köln begonnen, und genau mit dieser Platzierung endete sie in Ulm.

Kein Wetterglück

Benedikt von Hardenberg Fünfter bei Deutscher Meisterschaft

Sascha Babel, LG Landkreis Roth/TSV Wendelstein, hatte sich als Teilnehmer des jüngeren U 18-Jahrgangs für drei Sprintdisziplinen qualifiziert. Babel startet mit seiner stärksten, den 110-Meter-Hürden. Mit 14,34 Sekunden Bestleistung war er im Ranking unter den Top Ten und konnte sich berechtigte Hoffnungen aufs Finale machen. Doch dann blieb Babel gleich an der ersten Hürde hängen, kam nicht richtig in seinen Rhythmus und musste sich am Ende mit 14,53 Sekunden und Platz fünf in seinem Lauf zufrieden geben.

Der 100-Meter-Sprint lief hingegen nach Plan: Als Dritter seines Vorlaufs erreichte Babel mit starken 11,16 Sekunden das Halbfinale der besten 24. Dort wurde er mit 11,24 Siebter seines Laufs. Der 200-Meter-Sprint schließlich war gepflastert mit Hindernissen. Babel musste sich in Kälte und Regen aufwärmen, die Sprints wurden verschoben, wegen des Wetters gab es acht Zeitendläufe und kein Finale, bei Babels Lauf regnete es, wegen technischer Probleme musste er nochmal aus den Startblöcken und fünf Minuten in Kälte und Wind warten. Dafür waren seine 23,01 Sekunden und Platz 36 noch sehr beachtlich. Die Läufer in Lauf Acht hatten mit Abstand die besten Wetterbedingungen und machten dann auch folgerichtig alle Podestplätze unter sich aus.

Etwas enttäuscht reiste Babel ab. Doch im nächsten Jahr, wenn er als älterer Jahrgang der U 18 antritt, wird er mit Sicherheit ganz andere Platzierungen einfahren können.

Alexander Köhn Achter

Alexander Köhn (TSG Roth) teilte sich sein Rennen gut ein.

Alexander Köhn (TSG Roth) teilte sich sein Rennen gut ein. © Foto: Sprotfoto Kiefner

Bei drückender Hitze und Schwüle fiel der Startschuss für Alexander Köhn, jüngerer U20-Jahrgang, TSG 08 Roth, für den 5.000-Meter-Lauf. Es war Köhns erste Teilnahme bei einer deutschen Jugendmeisterschaft und er stellte sich der Herausforderung über endlos lange zwölfeinhalb Stadionrunden.

Siebzehn Läufer waren gemeldet, letztendlich gingen zwölf an den Start. In den ersten Runden hielt der Rother sich clever am Ende des Feldes auf und beobachtete das Geschehen vor ihm. Nach vier Runden löste sich dann eine Sechsergruppe rund um die Favoriten und Köhn blieb in der der hinteren Gruppe. Diese sechs Verfolger machten ihr eigenes Tempo, blieben auf Tuchfühlung und konnten so einen der vorderen Läufer, Benedikt Brem von Telis Finanz Regensburg, wieder „schlucken“.

Drei Runden vor Schluss zerfielen dann die Gruppen, vorne ging es um den Sieg und hinten um die Platzierungen. Dabei ließ Köhn einen Läufer nach dem anderen hinter sich. Das Tempo war wegen der drückenden, schwülen Hitze nicht so hoch und offenbar kam er gut mit diesen Bedingungen zurecht. Drei Runden vor Schluss war Köhn bereits auf Platz zehn aufgerückt und nach einer beherzten Schlussrunde konnte er noch zwei weitere Läufer überholen.

Damit wurde Köhn, der auch nächstes Jahr noch in der U20 starten kann, mit 16:02,26 Minuten großartiger Achter und durfte damit an der Siegerehrung teilnehmen, bei der im Jugendbereich immer die ersten Acht dabei sind. 

 

 

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