Freizeit in der Schule
19.9.2012, 17:14 UhrDie bunten Stühle, Tische, Besteck, gemeinsames Mittagessen — alles neu. In der schön gestalteten Mensa in der Hilpoltsteiner Grundschule sitzen 35 Kinder beieinander und löffeln vergnügt ihre Gemüsesuppe leer. Lediglich ein Junge glaubt, dass ihm das Essen nicht schmeckt. Aber das Team der Hortbetreuerinnen hat schon mit seinen Eltern gesprochen: Bestimmt wirds ihm bald schmecken, glauben sie ganz gelassen.
Die Hoffnung ist berechtigt. Denn hier haben eben alle Lust auf Gemüse — das Essen mit Freunden und Freundinnen an einem Tisch macht den Kindern sichtlich Spaß, auch das Abräumen und Tischabwischen wird miteinander erledigt. „Gestern gab es Lasagne, da haben alle eine Riesenportion gefuttert“, freut sich Hortleiterin Carmen Schwemmer. Und weiß, dass nicht nur die kindgerechte Auswahl und Zubereitung, sondern auch die Qualität stimmt (ein Essen kostet 3,50 Euro), wenn die neue Mensaküche jeden Vormittag beliefert wird.
Essen ist wichtig, aber nur ein kleiner Teil der Zeit, die die Kinder im Hort verbringen. Insgesamt sind 63 Schulkinder angemeldet, bis auf zwei Realschüler nutzen ausschließlich Grundschüler das neue Angebot in vier Zimmern und der Mensa in der sanierten Grundschule. „Aber es sind natürlich niemals 63 Kinder gleichzeitig da“, erklärt Carmen Schwemmer. Erstens endet der Unterricht nebenan zu unterschiedlichen Zeiten, zweitens buchen manche Eltern den Hort nicht für den ganzen Tag (von 11 bis 17 Uhr ist er geöffnet). Zwei bis drei Stunden sind das Minimum und kosten 40 Euro. Die Kinder in der Kurzzeitgruppe bis 15 Uhr arbeiten in einem anderen Raum an ihren Hausaufgaben als die Mädchen und Buben, die länger bleiben. Zeit zum Spielen ist für eine Gruppe vor den Hausaufgaben, für die andere danach.
„Die Hausaufgabenbetreuung ist unsere erste Aufgabe“, beschreibt Carmen Schwemmer die Arbeit des sechsköpfigen Teams von Erzieherinnen. Sie helfen mit, fragen nach und verbessern, „aber wir lassen Fehler auch mal stehen, damit die Lehrer und Eltern Bescheid wissen, woran es hapert.“
Kochen, basteln und werkeln
Gemeinsame Freizeitprojekte nach der „Hausi“ bilden die zweite Aufgabe der Hortbetreuerinnen. Geplant sind Sport- und Bewegungsspiele — „wir können zweimal in der Woche die Turnhalle nutzen“. Außerdem soll Musik gemacht, gebastelt und gewerkelt werden, PC-Kurse, Ausflüge und gemeinsames Kochen stehen ebenfalls auf der To-Do-Liste der Hortleiterin.
Aber erstmal heißt es Kennenlernen. Sie selbst ist neu hier (vier Kolleginnen haben schon bisher die Mittagskinder betreut) und muss sich möglichst schnell alle Kindernamen merken. Neu und aufregend ist der Hort mit gemeinsamem Spielen, Essen und Hausaufgaben machen natürlich auch für die Kinder. Aber beim Blick in die gemütlichen Zimmer mit Sofa und Spielecke wird schnell klar: Spätestens wenn die Mädchen gemeinsam bunte Perlen suchen oder wenn sich die Freunde beim Kickern miteinander messen, herrscht konzentrierte Spiellaune.
Carmen Schwemmer müsste derweil an mehreren Stellen gleichzeitig sein, zwischendurch notiert sie Sonderwünsche: Eine Erstklässlerin wird heute früher abgeholt, ein Klassenkamerad muss mittags die Tablette kriegen... „Es macht viel Spaß“, sagt die Erzieherin, die zuvor in Weiden im Hort gearbeitet hat. „Aber bis sich alles einspielt, wird immer mal wieder was verändert und über den Haufen geworfen“, lacht sie. Derzeit sucht sie noch Spender für weitere Spielsachen und ein Sofa für den ehemaligen Werkraum. Auch ein Teppich soll dort noch verlegt werden. Die Stadt hat es jedenfalls schon zugesichert, sagt sie und ist dankbar für die „sehr gute Zusammenarbeit“.
Der Hort ist bereits morgens von 7 bis 8 Uhr geöffnet. Für die Frühbetreuung mit Frühstück waren ursprünglich 13 Kinder angemeldet. Da bisher aber nur fünf Schüler morgens schon kommen (acht müssen es sein), hofft das Team noch auf Anmeldungen. Auch im Hort sind übrigens noch ein paar Plätze frei.
In den Ferien — für berufstätige Eltern oft eine Problemzeit — bietet der Hort ebenfalls Betreuung an. Während der Kurzferien ist komplett geöffnet, in den Oster-, Pfingst- und Weihnachtsferien ist jeweils eine Woche lang offen, und in den großen Ferien ist die Kinderbetreuung für drei Wochen gesichert. „In den Ferienzeiten finden dann auch die großen Freizeitprojekte statt“, verspricht die Leiterin. Dafür hat sie schon eine Menge Ideen...
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