Hexen als «Außenminister«

19.02.2009, 00:00 Uhr
Hexen als «Außenminister«

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Unter der Leitung von Hexenmeister Andreas Grzyb absolviert die Hexenschar Jahr für Jahr etwa 40 bis 50 Auftritte und begeistert überall mit ihrer Tanzdarbietung. Damit der Tanz klappt, heißt es viel trainieren und proben. Ganz schön ins Schwitzen kommen die Jungs dabei, denn es ist heiß unter den schweren Holzmasken. Zurzeit umfasst der Hexenkader 14 Hexen und zwei Springer. Trainiert wird die Truppe von Jessica Heim.

Die Idee, tänzerisch aktiv zu werden, entstand im Jahr 1989 unter Trainerin Claudia Gmelch. Nach ihr fungierte Thomas Herzig als Hexentrainer und zeitweise auch Andreas Grzyb. In den zurückliegenden 20 Jahren hat die Truppe mit ihren Tanzauftritten allerorten für Furore gesorgt und großen Beifall geerntet.

Die Hexen vollbringen bei jedem ihrer Auftritte, die mit vielen Sprüngen und Hebefiguren gespickt sind, sportliche Höchstleistungen, zumal das Blickfeld unter der Maske recht eingeschränkt ist. Deutschlandweit sind die Flecklashexen vor allem durch ihr Mitwirken bei der Fernsehsitzung «Fastnacht in Franken« bekannt.

Im Einsatz sind sie in ganz Franken, aber auch zu den Alemannen, zur Guggenmusik in der Schweiz reisen sie immer wieder. Am Freitag steht ein Auftritt in Augsburg im Terminplan, auch in Unterelchingen, Heidingsfeld und Mainleus haben sie heuer schon getanzt. Als Werbeträger tragen sie den Namen Allersberg in die Welt hinaus, ist Willy Bittner überzeugt.

Andreas Grzyb, Nachfolger von Dieter Hirscheider und selbst ehemalige Flecklashex, ist Manager und Organisator. Mit dem wöchentlichen Training wird schon im September begonnen. «Wir sind eine Ganzjahresgruppe«, so der «Häuptling« stolz.

«Eine schöne Zeit«

Am längsten dabei ist der 26-jährige Bauleiter Daniel Sykora, ehemaliger deutscher, bayerischer und fränkischer Leichtathletikmeister. Über bekannte «Moidla« ist er 1996 zu den Hexen gekommen und dabei geblieben. Getanzt hat er erstmals 1997, doch dieser Fasching soll der letzte werden, sagt der DJK-Fußballer. «Es war eine schöne Zeit, die ich nie bereuen werde.« Neben der sportlichen Leistung ist es der Clan, die Faschingsfamilie, die ihn begeistert. «Und man lernt viele Moidla kennen, wir haben sogar einen Fanclub«, schwärmt Sykora.

Der 22-jährige Andreas Brauner, Musikstudent und Coverbandmitglied, ist seit 2003 dabei und hat bisher keinen Tag bereut. Im Gegenteil, so betont er, die Auftritte sind super. «Man lernt unheimlich viele Leute kennen und bekommt einen guten Bezug zu den Gesellschaften.« 40 Jahre Allersberger Faschingskomitee, «eine Supersache«, freut er sich und lobt das Miteinander und die Gemeinschaft. Bis zu fünf Auftritte an einem Abend sind dabei durchaus drin.

Bei den Minihexen begann die Hexenkarriere von Florian Stubenhofer, dem 20-jährigen kaufmännischen Angestellten. Sie wurden von seiner Mutter Sabine trainiert und auch von ihm selbst. Mit 16 wechselte er zu den «Großen« und ist jetzt insgesamt schon 15 Jahren Flecklashex. Florian liebt seine Hexen, er fehlt so gut wie nie in der Truppe. In Veitshöchheim dabei zu sein, «das ist schon was«, freut er sich.

David Kratzer ist 22 Jahre jung, leidenschaftlicher Fußballer und von Beruf Polizist - und seit 2003 tanzt er ebenfalls im Hexenteam mit. Der gebürtige Allersberger lebt heute in Erlangen und bestätigt, dass ihm das Mitmachen bei den Flecklashexen viel Spaß mache. Auch für ihn bedeutet der Auftritt in Veitshöchheim «das Höchste«.