Hilpoltstein: Trauer um Altbürgermeister Leo Benz

13.2.2017, 19:36 Uhr
Hilpoltstein: Trauer um Altbürgermeister Leo Benz

© Foto: Archiv/hr

Leodegar Benz war von 1972 bis Ende 1991 Bürgermeister der Burgstadt, bevor er sich aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand verabschiedete. Ende 1992 wurde er zum Ehrenbürger ernannt. Bis zur Gebietsreform 1972 war der gebürtige Lohener Kämmerer des Altlandkreises Hilpoltstein. In Benz’ Amtszeit fielen wegweisende Projekte; unter anderem der Bau der Stadthalle (1979) sowie der Hauptschule. Auch die Entstehung des Gewerbegebiets "Am Kränzleinsberg" wurde in der Ära Benz in die Wege geleitet.

"Der Name Leo Benz und Hilpoltstein sind untrennbar miteinander verbunden", würdigt CSU-Fraktionssprecher im Kreistag Udo Weingart (Bürgermeister aus Spalt) den Verstorbenen. Benz sei stets ein Vorbild gewesen, "auch für mich als damals junger Landkreispolitiker". Als "geradlinige Persönlichkeit mit klaren Vorstellungen", habe Benz Akzente gesetzt und Hilpoltstein in eine gute Zukunft geführt.

Bernd Beringer (SPD), in Hilpoltstein Nachfolger von Leo Benz im Amt als Bürgermeister, betont, Benz habe in schwierigen Zeiten in der Burgstadt das Heft in die Hand genommen und es geschafft, während der Gebietsreform aus 18 selbständigen Gemeinden die Stadt Hilpoltstein zu formen, die zudem ihre Zentralitätsfunktion als Kreisstadt abgeben musste. Benz hatte großen Weitblick und maßgeblich Anteil, dass Hilpoltstein wieder zu einem Mittelzentrum geworden ist". Beringer würdigt den Verstorbenen als "fleißig, korrekt, aber auch zäh und hartnäckig, wenn er von einer Entscheidung überzeugt war". Benz sei zur damaligen Zeit "gut für Hilpoltstein gewesen".

Landrat Herbert Eckstein zählt Leodegar Benz zu den Gründerpersönlichkeiten des damals jungen Landkreises Roth. Männer wie Fritz Knoll (SPD, Roth), Heinrich Zörntlein (CSU, Spalt) und Friedrich Rupprecht (Freie Wähler, Rednitzhembach) hätten dem Landkreis Roth, der 1972 im Zuge der Gebietsreform aus großen Teilen der früheren Landkreise Schwabach und Hilpoltstein sowie einiger kleinerer Gebiete aus Nachbarlandkreisen gebildet wurde, durch Umsicht und Weitblick ein Gesicht gegeben. Benz sei ein grundsolider und anständiger Politiker gewesen, der bescheiden und genügsam zu sich selbst gewesen sei.

Eckstein erinnert sich an viele interessante Gespräche, die er mit ihm habe führen dürfen. Diese seien stets von gegenseitiger Wertschätzung geprägt gewesen. Er habe Benz als einen unheimlich fleißigen Menschen kennen gelernt, der jede Sitzungsvorlage genauestens gelesen und daraufhin seine Meinung eingebracht habe. Der Verstorbene habe für den heutigen Zusammenhalt der Kreisgemeinden viel geleistet und sei stets ein "wandelndes Buch des Landkreises gewesen". Benz habe es verstanden, ein politisch loyaler Begleiter zu sein, der zudem eine feste Meinung hatte, aber sich nie in den Vordergrund gedrängt und bei seiner Übergabe der Amtsgeschäfte in Hilpoltstein Größe bewiesen habe. Eckstein: "Der Landkreis verliert mit Leodegar Benz einen seiner profiliertesten Politiker der ersten Stunde".

"Er war von morgens bis spät abends für die Stadt im Einsatz", erinnert sich Weggefährte Dieter Popp, der von 1972 bis 1990 für die CSU im Hilpoltsteiner Stadtrat saß und ab 1984 auch als Fraktionssprecher fungierte. Leo Benz habe viel für die Stadt geleistet, "sein Engagement war prägend". Dabei habe er sich selbst stets zurückgenommen, "für ihn war die Sache wichtig". Der Bau der Stadthalle, das Feuerwehrhaus, der Erhalt des Finanzamtes —"er hat viel für Hilpoltstein getan", würdigt Popp die Leistung des Altbürgermeisters. Als nach eigener Aussage "ganz junger Hinterbänkler" saß Reinhard Nein zur Amtszeit von Leo Benz im Stadtrat. Der spätere CSU-Fraktionssprecher und langjährige Mandatsträger erinnert sich vor allem an die Gebietsreform. Die Folgen dieser Reform zu bewältigen, "war eines der großen Verdienste von Leo Benz".

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