Meckenhausen: Kampf der Geschlechter

28.03.2016, 15:15 Uhr
Meckenhausen: Kampf der Geschlechter

© Foto: Andrea Stritzke

Was die Akteure der Theatergruppe des TSV Meckenhausen unter der Leitung von Hans Kerl seit einigen Monaten einstudiert haben, ist absolut sehenswert. Damit begeisterten sie am Ostersonntag die Premierenbesucher im vollbesetzten Sportheim. Lachmuskel strapazierende Wortgefechte und stark überzeichnete Charaktere sorgen im spritzig inszenierten Kampf der Geschlechter drei Stunden lang für ungetrübten Bühnenspaß.

Zum Inhalt: Ein entspannter Wochenend-Urlaub in den Bergen soll die besten Voraussetzungen für eine heikle diplomatische Mission bieten. Das jedenfalls dachten Carina Hackl (Anja Dotzer), Tochter aus einfachem Haus, und Unternehmer-Spross Klaus-Dieter von Haberland (Johannes Herold). In der Abgeschiedenheit der Berge sollte es möglich sein, den Eltern schonend ihre Beziehung nahe zu bringen. Außer ihrer Liebschaft verbindet die beiden noch die Dominanz ihrer Mütterbergunde Hackl (Kerstin Schmid) und Carlotta von Haberland (Tanja Dotzer-Lang). Als die Identitäten bekannt werden, bekriegen sich die Mütter mit harten Bandagen und so nimmt das Unheil seinen Lauf.

Hüttenwirt Bene (Benjamin Wittmann) scheint mit den gestellten Ansprüchen und Eigenheiten seiner Gäste auch etwas überfordert. Nicht nur Ebergunde Hackl treibt als Hausdrachen ihren notleidenden Gatten Adalbert (Gerhard Waldmüller) zur Verzweiflung, auch Heinz-Rüdiger von Haberland (Alfons Herold) hat unter der Knute seiner standesbewussten Ehefrau Carlotta wenig zu lachen.

Angesichts von Zwangsdiät, Redeverbot und Packesel-Diensten drängt sich den Männern die Erkenntnis auf: „Der liebe Gott hat die Frauen geschaffen, um uns Männer zu vernichten!" Nur gut, dass die gequälten Männerseelen im gemütlichen Bene, dem Freizeit-Kuppler Quirin (Dietmar Ehrenfried) und dem singenden Alpen-Casanova Joe (Stephan Harrer) drei wertvolle Verbündete gewinnen. Von Alkohol und Freiheitskanon angestachelt, wagen sie den Gipfelsturm. Mit amüsanten Verbalattacken der aufgebrachten Furien, Gesangseinlagen des unbekümmerten Casanovas und dem vortrefflich inszenierten Leid der Unterdrückung sorgen die Akteure für Heiterkeitsstürme im Publikum. Benes Griff zur Motorsäge setzt, unter jubelndem Beifall, dem Kampf der Geschlechter schließlich die Krone auf.

Die eher antifeministische Stimmung kippt am Schluss, als Ebergunde und Carlotta nach einem Abstiegsversuch ins Tal vermisst werden. Damit scheinen und junges Glück endgültig zerstört. Doch erst Frost und Kuhstall vermögen die weibliche Vorherrschaft zu brechen. So kommt es anders, als man denkt. Unversehrt, aber mit reichlich Stallgeruch und Stroh an Kleidung und Körper kommen Ebergunde und Carlotta in die Almhütte zurück und geben sich schließlich kompromissbereit. Sie geben der Verbindung ihrer beiden Kinder ihren Segen und gestehen ihren Männern mehr Freiheit zu.

Allerdings muss Quirin mit Hilfe einer taktischen Erpressung und einer schriftlichen Erklärung etwas nachhelfen, doch am Ende legt sich der Sturm und alle können wieder miteinander anstoßen. Selbst Hüttenwirt Bene findet in der hilfsbereiten Marianne Hopfendünger (Stefanie Harrer), eine von Quirins übrig gebliebenen Schwestern, auch noch seine große Liebe.

Als Souffleur sorgt Stefan Dotzer für einen reibungslosen Ablauf der Vorstellungen.

Weitere Aufführungen gibt es am 1., 2., 8. und 9. April. Die Restkarten können bei Familie Brandl unter (0 91 79) (67 67) reserviert und am Tag der Vorstellung an der Theaterkasse abgeholt werden. Beginn der Aufführungen ist jeweils um 19.30 Uhr.

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