Notärzte gesucht: Immer wieder sind Schichten nicht besetzt
16.11.2019, 11:02 UhrDie Folge: Im Verbandsgebiet, zu dem außer der Stadt Schwabach auch die Landkreise Roth und Weißenburg-Gunzenhausen gehören, sind an den sieben Notarztstandorten Schwabach, Roth, Hilpoltstein, Greding, Weißenburg, Treuchtlingen und Gunzenhausen immer wieder mal Schichten nicht besetzt.
Besetzungsquote von 90 Prozent
Rühmliche Ausnahme ist Gunzenhausen. Hier stand im bisherigen Jahresverlauf nahezu rund um die Uhr ein Mediziner bereit, der als Notarzt zu Einsätzen ausrückte. Am ungünstigsten stellte sich bislang die Situation in Weißenburg dar, wo nur rund 80 Prozent der Zeit ein Notarzt zur Verfügung stand. Roth, Treuchtlingen, Schwabach, Hilpoltstein und Greding kommen in der Statistik auf eine Besetzungsquote von rund 90 Prozent.
Die KVB werde erst tätig, wenn die jeweilige Notarztgruppe es nicht schafft, den Dienstplan vollständig zu besetzen. Dann bemüht sich Hünner, doch noch Ärzte zu finden, die bereit sind, am jeweiligen Standort Notarztdienst zu versehen. In den neun Monaten bis September 2019 habe es die KVB geschafft, rund 70 Prozent der in der Dienstplanung vor Ort freien Besetzungszeiten doch noch zu schließen. Dabei geht es um rund 120 Dienste pro Monat, so die Bilanz der KVB.
Mit dem "gesamtgesellschaftlichen Problem" meinte Hünner, dass auch die Krankenhäuser bei der Gewinnung geeigneten ärztlichen Personals Probleme hätten. Und den Medizinern stünden heute viele Möglichkeiten offen zu arbeiten. Dabei sind die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung offenbar attraktiver als im Notarztdienst, der mit der Bereitschaft verbunden ist, auch mitten in der Nacht aufzustehen und zu einem Patienten oder einer Patientin zu eilen.
Rother eilte nach Pleinfeld
Der Leiter der Integrierten Leitstelle Mittelfranken-Süd, Michael Hayko, berichtete in der Verbandsversammlung von einer Situation, die sich erst kürzlich so zugetragen hat. Mangels der Besetzung des Notarztdienstes in Weißenburg musste der Notarzt aus Roth zunächst nach Pleinfeld eilen, der nächste Einsatz schloss sich in Auernheim an, ehe der Mediziner noch in Polsingen helfen musste. Erst dann konnte der eigentlich in Roth stationierte Notarzt wieder in diese Stadt zurück.
Der Vorsitzende des Zweckverbands, Schwabachs Stadtrechtsrat Knut Engelbrecht, erkannte die Bemühungen der Kassenärztlichen Vereinigung durchaus an, Mediziner für die Einsatzbereitschaft als Notarzt zu gewinnen, "auch wenn es nicht zufriedenstellend ist". Astrid Hünner erwähnte in diesem Zusammenhang auch mögliche Strukturveränderungen im Rettungsdienst. Das neue Berufsbild des Notfallsanitäters solle mit Kompetenzen ausgestattet werde, die bislang nur dem Arzt vorbehalten sind.
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