Räumlich und inhaltlich neu

23.11.2009, 00:00 Uhr
Räumlich und inhaltlich neu

© Gsänger

«Nach der verheerenden Wahlniederlage stecken wir nicht den Kopf in den Sand, sondern sind überzeugt, dass die Gesellschaft gerade in diesen schwierigen wirtschaftlichen Zeiten eine starke Sozialdemokratie braucht«, betonte Kreisvorsitzende Christine Rodarius. Und weil das so sei, sollten die Menschen auch wissen, wo die SPD am Ort zu finden ist. Daher auch der Umzug aus dem ersten Stock (Hilpoltsteiner Straße 7) in neue, ebenerdige Räume gleich neben dem Sonnenstudio «Südseeparadies«. Drei große Schaufenster zur Straße hin würden darüber hinaus Möglichkeiten bieten, die Anliegen der Sozialdemokratie der Bevölkerung näher zu bringen.

«Wir sind für die Menschen da. Wir haben nicht verlernt, die bohrenden Fragen unserer Zeit zu erkennen und Antworten zu finden. Wir sind bereit, weiter für unsere Überzeugungen zu kämpfen«, bekräftigte Christine Rodarius in ihrer Ansprache zur Eröffnung.

In den neuen Räumen, so die Kreisvorsitzende weiter, werde sich die SPD im Landkreis Roth modern und aufgeschlossen präsentieren und sich dennoch den sozialen Traditionen der Sozialdemokratie verbunden fühlen.

Das Bürgerbüro des SPD-Kreisverbandes will regelmäßig über die SPD-Politik in Kreis, Bezirk, Land und Bund informieren, sowie Mitglieder und Bevölkerung mit Hintergrundwissen versorgen und Termine und Aktivitäten benennen. Auch eine große Anzahl an Ehrengästen («Für unsere Ideale rücken wir eng zusammen«) untermauerte die angedeutete Aufbruchstimmung. Neben Mandatsträgern und Bürgermeistern aus dem Landkreis Roth, darunter Kreisstadtbürgermeister Richard Erdmann, Hilpoltsteins Rathauschef Markus Mahl und Landrat Herbert Eckstein gratulierten auch die SPD-Landtagsabgeordneten Helga Schmitt-Bussinger (Schwabach) und Dr. Thomas Beyer (Lauf) zur Neueröffnung der Regionalgeschäftsstelle. Beide betonten, dass sie die SPD im Landkreis nach besten Kräften unterstützen werden, da der Kreisverband bekanntlich keinen eigenen Abgeordneten mehr hat. Glückwünsche zur neuen Kreisgeschäftsstelle sprachen von der Bezirkstagsfraktion der SPD Fritz Körber und Robert Schmitt aus. «Der SPD-Kreisverband zeigt zum richtigen Zeitpunkt Flagge und öffnet sich den Menschen und deren Anliegen«, lautete die Botschaft

Der Kreisverband der SPD nahm die Gelegenheit wahr, die Neueröffnung der Geschäftsstelle mit einer Reihe von Ehrungen zu verbinden. Erinnert wurde dabei auch an die friedliche Revolution im Osten, die zum Fall der Mauer und der Deutschen Einheit führte. «Als Botschafter der Sozialdemokratie nach außen« wurden insgesamt 21 Frauen und Männer ausgezeichnet, die vor 20 Jahren «Farbe bekannt haben« und in die Partei eingetreten sind. Da einige Mitglieder nicht anwesend sein konnten, erhalten diese die Urkunde nachgereicht. Zur Ehrung standen folgende Personen an: Gert Jäger, Helmut Wendland, Hans Bär, Hans Burger (Rohr), Hannelore Täufer, Klaus Wedel, Rainer Meyer (Roth), Bernhard Fink, Ingeborg Vogel (Wendelstein), Rosemarie Müller, Reinhardt Müller, Werner Geiß (Schwanstetten), Katja Ammon, Andreas Cunz (Rednitzhembach), Walter Reichardt (Spalt), Josef Lerzer, Annemarie Riedel (Hilpoltstein), Raimund Auernhammer (Thalmässing), Elisabeth Woelk (Greding) , Katrin Lohse (Titting) und Dieter Teufel (Kammerstein).




Den meisten Beifall jedoch erhielt Otto Semmler aus Wendelstein. Der lange Jahre als Vizepräsident der Bundesanstalt für Arbeit agierende Semmler kann auf insgesamt 50 Mitgliedsjahre zurückblicken. Der gebürtige Regensburger, der auch in verschiedenen Funktionen beim Deutschen Gewerkschaftsbund tätig war, habe sich in all den Jahren als Garant an Geradlinigkeit, Kompetenz, Glaubwürdigkeit und Engagement ausgezeichnet, würdigte Christine Rodarius.

Herbert Eckstein bezeugte seinen Respekt vor der Lebensleistung Semmlers und bezeichnete ihn als «wandelndes Geschichtsbuch«. Der Geehrte nahm zugleich die Gelegenheit wahr, den Zustand der SPD und der Politik im allgemeinen zu beschreiben. Er erinnerte an die Grundprinzipien der Sozialdemokratie und betonte, dass er zuletzt sehr verwundert gewesen sei über die Gewerkschaftsfeindlichkeit der SPD. «Aber ohne Gewerkschaften gibt es keine Mehrheiten«, bekräftigte er. Ebenso missfiel ihm, wie sehr Showpolitik in den politischen Debatten Einzug gehalten hätte. Die SPD müsse sich wieder stärker auf ihre Wurzeln besinnen, ihre Positionen deutlicher aufzeigen, stärker für sozial Schwache eintreten und echte Arbeitnehmerpolitik betreiben, lautete sein Appell.

Anschließend hatten die Gäste die Möglichkeit, die neuen Räume der SPD-Regionalgeschäftsstelle Roth zu besichtigen. Geleitet wird die Geschäftsstelle seit zehn Jahren von Christine Appelt.

Die Bürozeiten sind montags und dienstags von 9 bis 16 Uhr, mittwochs und freitags von 9 bis 13 Uhr und donnerstags von 9 bis 18 Uhr. Kontakt: Telefon (0 91 71) 6 26 72; Fax (0 91 71) 6 22 46.    - dg -