Sag’ zum Abschied lautstark „Servus!“
31.07.2010, 00:00 Uhr
„Plan B“ war der mit dem Dach überm Kopf. Denn wollte man der scheidenden Pädagogin zunächst noch einen lauschigen Ausstand im Freien bescheren, so machte ein kurzer Sommerschauer dem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung: Man wich kurzerhand in die Schulturnhalle aus.
Und da saß sie dann – inmitten all der Schülerinnen und Schüler, der Kolleginnen und Kollegen, die sich für Brigitte Schwarz ein buntes, quirliges Programm ausgedacht hatten.
Den Anfang machte jene tänzerische Einlage, die ein Ensemble von Zweitklässlerinnen zur Filmmusik von Peter Pan einstudiert hatte. „Freundschaft wächst ganz heimlich“, sang sodann der Grundschulchor für Brigitte Schwarz, die sich nach jeder Darbietung aufs Herzlichste bei den Akteuren bedankte.
Schmissige Choreographie
So wie auch bei den Mädels der Fünften, deren schmissige Stepdance-Choreografie beim Publikum ankam. Danach ließen Jens Lohmüller und Peter Lindner von sich hören – mit einem Trompetenduett und Rod Stewart’s Evergreen „I am sailing“.
Dass Brigitte Schwarz gerne Eiscreme schlemmt, scheint ein offenes Geheimnis an der Dr. Mehler-Schule zu sein. So machte Programmkoordinator Helmut Köhler seine Kollegin auf eine überdimensionierte leere Eistüte aufmerksam, die da an der Wand prangte und die es nun zu füllen gelte.
Das ließen sich die Schüler der Dr. Mehler-Schule nicht zweimal sagen und kamen aus allen Ecken auf Brigitte Schwarz zugestürmt, um der Konrektorin neben vielen guten Wünschen jeweils auch eine kleine „Eiskugel“ im Papierformat zu kredenzen, sodass sich die Tüte allmählich füllte. Am Ende wartete Mona Ehrenfried dann mit einem Eisgutschein seitens der Schülerschaft für Brigitte Schwarz auf. „Ich bin total überrascht und berührt“, freute die sich über soviel Engagement und wünschte den Schülern zum Abschied „dass ihr viele Menschen kennenlernt, die mit dem Herzen sehen können“.
Das spornte die Pennäler noch einmal so richtig an, ihre Konkretorin wie einen Weltmeister zu feiern: Mit Vuvuzelas und Fanrufen...
Jede Menge Fans
Als Fans von Brigitte Schwarz outeten sich aber unter anderem auch die Vertreter von Landkreis, Schulamt und öffentlichem Leben. Denn dass die kleine, zerbrechlich wirkende Frau jede Menge Power im Leibe trägt, daran dürfte nach den offiziellen Laudationes niemand mehr seine Zweifel gehabt haben.
Vor allem vor dem Hintergrund, da die Gmünderin alles andere als ein ruhiges letztes (Schul-)Jahr erlebt hatte. Denn nach dem Weggang von Schulleiter Karlheinz Pfahler, der zum Jahresbeginn ins Schulamt gewechselt war, musste Konrektorin Brigitte Schwarz neben ihrer vierten Klasse auch noch die Aufgaben eines Rektors managen.
Viel Erfahrung
Immerhin: Erfahrung mit dieser Situation hatte die 62-jährige schon, denn auch nach der Versetzung von Pfahlers Vorgänger Rainer Thiede nach Rednitzhembach stand Brigitte Schwarz für längere Zeit in leitender Verantwortung. Jetzt allerdings galt es, auch noch die Mittelschule auf den Weg zu bringen...
Nichtsdestotrotz schaute Brigitte Schwarz mit einiger Rührung auf das nun hinter ihr liegende Schulleben zurück. Und für ihre Schüler hegte sie zum Abschluss noch eine relativ pragmatische Hoffnung, wenngleich diese an so einem besonderen Tag aus tiefster Pädagoginnenseele kam: „Ich wünsche euch, dass ihr alle ein gutes Zeugnis mit nach Hause bringt!“