Schilder für die Partnerschaft

1.6.2013, 00:00 Uhr
Schilder für die Partnerschaft

© Mücke

Schon am Pfingstsamstag war die Gruppe mit dem Leiter des Freundeskreises Saint Céré, Markus Zurwesten, an der Spitze aufgebrochen, um nach einer viertätigen Anreise mit Zwischenstopps die Partnerstadt zu erreichen. Groß war die Freude der am Salle Polyvalente bereits wartenden Franzosen und des Partnerschaftkomitees, als die Allersberger eintrafen. Nach einem Begrüßungstrunk und den Willkommensreden wurden die Gäste aus der Marktgemeinde den Gastgeberfamilien zugeteilt. Bei ihren gegenseitigen Aufenthalten wohnen die Besucher jeweils in den örtlichen Familien, um dort auch den Alltag kennenzulernen.

Umfangreiches Programm

Für die folgenden Tage hatte das Partnerschaftskomitee unter der Leitung der beiden Präsidenten Thierry Cassan und Jean-Pierre Roudaire ein umfangreiches Programm vorbereitet, das keine Wünsche offen ließ. Gleich am ersten Tag ging es nach Figeac, wo die Mittelfranken mit einem kleinen Zug die Stadt kennenlernten, eine Kaffeepause einlegten und das Champollion-Museum besuchten, das an den Ägyptologen, Hieroglyphenforscher und Sohn der Stadt erinnert. Am Vormittag hatte die Gruppe bereits eine Konservenfabrik besichtigt.

Beeindruckt waren die Reiseteilnehmer tags darauf von Toulouse und einer Besichtigung bei Airbus, wo sie die Fertigung des A380 mitverfolgen konnten. Ins benachbarte Departement Aveyron ging es am folgenden Tag. Ein Rundgang durch Villefranche-de-Rouergue und die Mittagspause im wunderschön gelegenen kleinen Belcastel, einem der schönsten Dörfer Frankreichs, zeigte sehr gut erhaltene und sanierte alte Bausubstanz mit romantischen Plätzen und Gassen. Danach ging es noch in die Thermen von Cransac-les-Thermes, wo sich ein früheres Heilbad in eine Minenstadt und nun wieder zurück in ein Heilbad mit neuen Thermengebäuden und Kuraufenthalten gewandelt hat.

Neben diesen touristischen Ausflügen stand aber vor allem die Pflege der Partnerschaft und der Freundschaft zwischen den Menschen aus den beiden Städten auf dem Programm. So waren insbesondere die jüngeren Reiseteilnehmer mit dabei, als das Partnerschaftskomitee mit einer Reihe junger Leute aus Saint Céré, den Mitgliedern des Stadtrats und der Jugend die Elysee-Verträge präsentierten, die vor 50 Jahren zwischen Charles de Gaulle und Konrad Adenauer unterzeichnet wurden. Am Abend stand die Enthüllung neuer Partnerschaftstafeln an, die vom Partnerschaftskomitee in Zusammenwirken mit der Stadt Saint Céré an allen Einfahrtsstraßen und vor allem in der Nähe von Schulen aufgestellt wurden. Damit wollen die Initiatoren versuchen, die Schulen in die Partnerschaft verstärkt einzubinden.

Begleitet von einem kleinen Orchester Jugendlicher und einem Chor, wurden nach der Enthüllung die deutsche, die französische und die europäische Hymne intoniert. Beim anschließenden Empfang durch Bürgermeister Pierre Destic im Foyer der Sporthalle hob dieser die Wichtigkeit der abgeschlossenen Partnerschaft hervor und lobte die Arbeit der im Partnerschaftskomitee und Freundeskreis engagierten Menschen. „Sie haben viel geleistet, damit wir heute so freundschaftlich zusammenkommen können“, sagte er.

Abbé Paul Gibrat gewürdigt

Jean-Pierre Roudaire stellte vor allem den Einsatz von Abbé Paul Gibrat heraus, der vor 43 Jahren die Verbindung beider Kommunen trotz oder gerade wegen seiner Zwangsarbeit während des Kriegs in Deutschland begonnen hatte. Das Zusammenwirken der Menschen aus beiden Kommunen sei ein wunderschönes Beispiel für die Aussöhnung von Völkern und die Vertiefung einer Freundschaft. Durch die neuen Schilder solle die Partnerschaft noch mehr nach außen getragen werden.

Markus Zurwesten würdigte in seiner Rede die Bedeutung der Familien und lobte die Arbeit des Partnerschaftskomitees in Saint Céré. In der mittlerweile 43 Jahre dauernden Freundschaft hätten sich zahllose Menschen engagiert, denen Dank gebühre. Wichtig sei, dass ein Gleichgewicht zwischen der Jugend und den Älteren in der Partnerschaftsarbeit erreicht werde.

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